Zweibrücken Stimmen & Stimmungen: Das sagen die Zuschauer über das DM-Halbfinale

Ex-Nationaltrainer Petre Ivanescu weilte wieder einmal in gewohnten Gefilden. Den TV Niederwürzbach machte der kürzlich 80 Gewordene einst zum Bundesligisten. Hochkonzentriert verfolgte er das Halbfinale. Und analysierte: „Die Füchse haben besser aus der zweiten Reihe geworfen.“ Zweibrücken habe dafür etwas der Mut gefehlt. „Man muss es auch mal aus zehn Metern versuchen.“ Ivanescu lobte die Leistung beider Torsteher: „Sehr gute Paraden.“ Klaus „Fummel“ Hänisch (55) ist in Zweibrücken als Sportallrounder bekannt. Handball ist für Hänisch seit 49 Jahren eine Leidenschaft. „Der Berliner Torwart entscheidet das Spiel“, wusste er bereits kurz nach dem Wiederbeginn. Vor so vielen Zuschauern zu spielen, bringe die SV-64-Junioren in ihrer Entwicklung enorm weiter: „Je voller die Halle, desto besser.“ Fußballschiedsrichter Manfred Stock, 43 Jahre Spiele leitend, war von der Disziplin trotz der Brisanz des Halbfinals angetan. „Handballer sind disziplinierter, was den Umgang mit Schiedsrichtern angeht. Es wird weniger gemotzt.“ Zum Fairplay gehöre: die Berliner Überlegenheit am Samstag anzuerkennen. Clodine Schön hat einen Namen als Frauenfußball-Trainerin. Aber auch familiären Bezug zum Handball: „Meine Tochter hat mal beim SV 64 gespielt.“ Seither schaue sie sich gerne Handballspiele an, stelle Unterschiede fest. „Es geht körperlich mehr zur Sache, als beim Fußball.“ Am Samstagabend habe in der Westpfalzhalle eine tolle Atmosphäre geherrscht. Für Zweibrücker Verhältnisse sei eine solche Kulisse bemerkenswert. „Überragend“ fand Hermann Grieser, selbst 40 Jahre Handballer, die Atmosphäre, trotz Aus im Halbfinale „grandios“ die Leistung der SV-Jungs. Der 52-Jährige genoss als einer von 1200 die Partie in vollen Zügen. Dass Handball-Institutionen mit Internaten wie Gummersbach und Essen nicht so weit kamen, dafür Zweibrücken, sei eindrucksvoller Beleg einer Entwicklung. So wollte auch Hans Zimmer, in den 90er-Jahren einer der besten Fußballer Zweibrückens, heute begeisterter Handball-Gucker, die Momentaufnahme Halbfinale gewürdigt wissen. Die Berliner seien abgezockter. Dass sich der SV an ihnen messen konnte, sei „die tolle Geschichte schlechthin“. (bun/Fotos Laborenz)

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