Zweibrücken Traum von DM-Endrunde lebt noch

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ZWEIBRÜCKEN. Die bekannte Konstanzer Fastnacht ist nicht der Grund dafür, warum die A-Junioren-Handballer des SV 64 Zweibrücken heute an den Bodensee fahren. Zwei Punkte im A-Jugend-Bundesliga-Spiel bei der HSG Konstanz gewinnen: Das ist der Grund für die Auswärtsfahrt (Anwurf: 17 Uhr).

„Mir macht das nichts aus, dass ich bedingt durch den Handball keinen Karneval feiern kann“, sagt Kian Schwarzer, Kreisläufer der erfolgreichen Zweibrücker A-Junioren. Schwarzer feiert kommenden Mittwoch ohnehin – seinen 18. Geburtstag. Im österreichischen Ischgl, mit Papa Christian, Mama Tanja, einigen Verwandten und seinem Teamkollegen Tim Schaller. Denn nach dem Spiel geht es direkt zum Skifahren in die Tiroler Alpen. Darauf freut sich Schwarzer, dem die Handballgene von Mama und Papa in die Wiege gelegt wurden. „Wird aber nur erlaubt, wenn wir gewinnen. Sonst muss er mit zurückfahren“, meint sein Trainer Tony Hennerdorf lachend. Die Erfolgsserie der SV 64-A-Jugend, die von den letzten zwölf Partien nur eine verlor, ist eng mit Schwarzers Rückkehr ins Team verbunden. Im Hinspiel, beim 34:33-Sieg der Zweibrücker gegen Konstanz, hatte der Kreisläufer erstmals in dieser Runde gespielt, drei Tore zum Erfolg beigesteuert. Fünf Spiele – vier davon verloren die Zweibrücker – hatte er zu Saisonbeginn nur als Betreuer begleiten können. Ein früherer Schulterbruch war nicht optimal verheilt. „Mir sprang immer mal wieder die Schulter raus“, erläutert Schwarzer, der in Niederwürzbach lebt, in Saarbrücken die Fachoberschule Wirtschaft besucht, das Problem. Die Schulter musste nach dem Ende der vergangenen Spielzeit noch mal operiert werden. „Jetzt ist alles gut“, sagt Schwarzer, der sich in 60 Spielminuten nie schont, zu den kampfstärksten Akteuren im SV-Trikot gehört. Und zu den Spielern, die ihre Teamkollegen wieder aufmuntern, antreiben, um drohende Niederlagen abzuwenden. „Ich versuche immer, meine Mitspieler mitzureißen“, bestätigt Schwarzer. Eine Eigenschaft, die auch heute in Konstanz gefragt sein könnte. „Konstanz hat eine gute Mannschaft und kämpft noch um Platz sechs, wird entsprechend motiviert sein“, sind sich Schwarzer und sein Trainer Tony Hennersdorf einig. Die Zweibrücker träumen als Tabellendritter noch ein bisschen vom erstmaligen Erreichen der Endrunde um die deutsche Meisterschaft mit der A-Jugend. Mit der Zweibrücker B-Jugend – auch Gewinner der 27. RHEINPFALZ-Sportlerwahl 2016 – hatte sich Schwarzer diesen Traum vergangene Saison schon erfüllt. „Ein unglaublicher Höhepunkt“, erinnert er sich gerne an die Spiele und die Riesen-Kulisse gegen die Füchse Berlin. „So lange dieser Traum wahr werden kann, tun wir alles, um ihn auch wahr werden zu lassen“, steht für Kian Schwarzer fest. Der 1,80 Meter große abwehrstarke Spieler, der gerne noch ein paar Zentimeter größer werden möchte, weiß, „dass wir dazu alle verbleibenden Spiele gewinnen müssen und darauf angewiesen sind, dass Balingen sich noch einen Ausrutscher leistet“. Letzteres könne die Mannschaft nicht beeinflussen, „aber unseren Part zu erfüllen, das ist das Ziel“, unterstreicht der Kreisläufer, der bei den A-Junioren auch im Rückraum spielt. Er selbst war zuletzt durch seine Drittliga-Premiere zusätzlich motiviert. „Ich freue mich, dass ich die Chance und viele Spielanteile bekommen habe. Mein Ziel ist es, mich immer weiter zu verbessern“, sagt Schwarzer, der gegen Hochdorf seine ersten drei Drittliga-Tore warf. |add

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