Zweibrücken Von „Tiki-Taka“ zu erwachsenem Spiel

Zweibrücken. Wenn man Sanel Nuhic fragen würde, was im Fußball mit den Schlüssel zum Erfolg darstellt, fiele ihm wohl „Beharrlichkeit“ ein. Die hat der TSC Zweibrücken in der Hinserie der Landesliga West bewiesen: Nach schwieriger Anfangsphase hat der Aufsteiger Fuß gefasst und sich etwas vom Tabellenkeller abgesetzt. Der Spielertrainer des Sportclubs ging mit seiner jungen Truppe als Tabellenzwölfter in die Winterpause.

In der Bilanz stehen sechs Siege, drei Remis und neun Niederlagen. Letztere sind größtenteils auf Unerfahrenheit zurückzuführen, wie Nuhic anmerkt, die Mannschaft habe eine Weile gebraucht, um sich auf die Landesliga einzustellen. Der TSC Zweibrücken zeigte von Beginn an spielerische Klasse, selbst die Gegner attestierten der Nuhic-Elf eine hohe technische Qualität. Aber die Chancenverwertung des TSC war nicht gut. In den ersten Rundenspielen spielte man sehenswert bis schön, die Punkte strichen aber die Gegner ein. 0:3 gegen den SV Mackenbach zum Saisonstart, 1:3 gegen Kirn, nach zwei Unentschieden ging es mit dem Verlieren munter weiter. Das 2:0 gegen Merxheim am neunten Spieltag war für den TSC der erste Dreier, was dann vom elften bis 15. Spieltag passierte, wird gemeinhin als Lauf bezeichnet. Fünf Siege in Folge ließen das Kellerteam Anschluss ans Mittelfeld finden, in diesen Partien war mehr Effizienz statt „Tiki-Taka“ zu beobachten. „Zu unserem schönen Fußball kam ein besseres Zweikampfverhalten“, erklärt das Sanel Nuhic. Die Mannschaft habe gesehen, dass sie in dieser Spielklasse mit körperlosem Spiel nicht viel ernten könne. Seitdem man den Kampf besser annehme, laufe es auch, in Verbindung mit technisch gutem Fußball. Die richtige Mischung mache es eben aus, Nuhic bezeichnet den Sprung in die Landesliga mittlerweile als „geglückt“. Die letzten drei Spieltage vor der Winterpause – der Beginn der Rückrunde – verlief für die Truppe vom Wattweiler Berg wieder wenig erfolgreich. Gegen Mackenbach und Kirn wurde verloren, gegen Steinwenden fuhr die Nuhic-Truppe ein 2:2 ein. Der Coach sieht das aber nicht als Beinbruch an. Seine Mannschaft weise eben ab und an noch Inkonstanz auf, alles in allem habe sie aber von „jugendlichem zu erwachsenem Spiel“ gefunden. Ohne spruchreife Namen zu nennen, kündigt der TSC-Trainer für die Zeit nach der Winterpause Verstärkungen an. Mit großer Wahrscheinlichkeit werde der Kader um zwei Mittelfeldspieler ergänzt. Ein großes Thema beim Traditionsverein ist heuer der Stadion-Umbau; dass man noch in der laufenden Saison auf dem neuen Rasen spielen kann, ist nach Vereinsangaben nicht ganz ausgeschlossen. Es hänge davon ab, ob die verantwortliche Baufirma grünes Licht gebe. Der Trainer hat aber gegen den Hartplatz als Austragungsort für die Heimpartien nichts einzuwenden. Ein Ausweichen ins Westpfalzstadion, wie in der Frühphase der Saison praktiziert, sei für Trainingseinheiten wünschenswert, der TSC werde schauen, ob es noch freie Kapazitäten gebe. „Aber auf dem Hartplatz zu spielen, hat Charme“, sieht Nuhic eine engere Zuschauerbindung dann doch auf dem eigenen Gelände gegeben. (Archivfoto: jo)

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