Zweibrücken Vorbehalte gegen zweites Möbelhaus

Die Festhalle war am Mittwochabend bei der Podiumsdiskussion der RHEINPFALZ zur OB-Wahl bis auf den letzten Platz besetzt. Für e
Die Festhalle war am Mittwochabend bei der Podiumsdiskussion der RHEINPFALZ zur OB-Wahl bis auf den letzten Platz besetzt. Für einige Zuhörer gab es nur noch Stehplätze.

Diskutiert wurde über den freien Platz zwischen Gestüt und Festhalle, den früheren VTZ-Sportplatz. Mit der Bürgerinitiative sei „ein guter Kompromiss gefunden worden. Wir werden dort eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen bauen“, sagte CDU-Kandidat Christian Gauf. Für den SPD-Bewerber Marold Wosnitza greifen die Pläne nicht existenzgefährdend in die Zweibrücker Grünachse ein. „Die Bebauung zur Gabelsbergerstraße hin ist machbar.“ Der Schotterplatz sei deswegen grün, weil dort Unkraut wachse. Für Atilla Eren ist die Bebauung in der geplanten Form ein Muss. „Ich habe vier Kinder. Wir müssen was für Familien und Kinder tun.“ Einmütigkeit unter den aussichtsreichsten Kandidaten also: Eine Stadtverwaltung unter ihrer Führung wird den Kindergarten bauen. Genau so wie sie sich fast bedingungslos für den Erhalt des privatisierten Gestüts einsetzen wird. Atilla Eren brachte es auf den Punkt: Die Stadt der Rosen sei ohne die ebenso identitätsstiftenden Rosse undenkbar. Freilich seien weitere Ideen gefragt, die „Bühne“ Gestüt besser zu bespielen. Im Rahmen eines Tourismus-Konzepts, wie Marold Wosnitza es entwickeln will. „Denn das brauchen wir für mehr Leben in der Stadt.“ Der SPD-Kandidat kann sich auch eine Kooperation des Gestüts mit dem neuen Kindergarten vorstellen. Für den AfD-Kandidaten Klaus Peter Schmidt sind es „bewusste Bremsen“ aus dem Rathaus, die zum schleichenden Schrumpfen des Kerns der Einkaufsstadt geführt haben. Die Alte Ixheimer Straße, die Fruchtmarkt- und Lammstraße seien wichtige Einzelhandelslagen gewesen, seien aber jetzt verloren. Seine Lösung: „Die Aufgabe des Zentralen Busbahnhofs. Man müsste ihn nicht abreißen, sondern sollte unterm Dach rechts und links Parkplätze einrichten.“ Einig war er mit allen anderen Bewerbern, dass es Konzepte braucht, um die Innenstadt (und ihren Handel) zu beleben. Marold Wosnitza (SPD) würde als OB am liebsten das gescheiterte City Outlet zu einem Lehrgebäude der Hochschule vom Kreuzberg machen. Studentisches Leben in der Innenstadt könne zum Jungbrunnen werden – und zum Wirtschaftsfaktor. Der parteilose Andreas Wente würde als eine seiner ersten Maßnahmen als Oberbürgermeister auf eine ständige Busverbindung von der Hochschule in die Innenstadt drängen. „Denn Zweibrücken braucht das Leben der jungen Leute.“ Sie zu gewinnen, wäre auch für einen OB Thomas Kewel (parteilos) „Chefsache“. Dazu gelte es aber auch, das Gefühl von mehr Sicherheit zu vermitteln. Kewel wiederholte seine Forderung nach einer Ergänzung von Polizei und Stadt-Ordnungsdienst durch „Bürgerstreifen“. „Natürlich nur unbewaffnete, verlässliche Leute mit einem sauberen Führungszeugnis“, sagte er. Für eine offensivere Wirtschaftsförderung wollen sich alle Bewerber einsetzen. Das werde mehr als die bisherigen drei Kräfte auf zwei vollen Stellen brauchen. Christian Gauf (CDU) schwebt eine Wirtschaftsförderungs-GmbH mit den städtischen Töchtern als Gesellschaftern vor. Die dann auch mal Vorarbeiten finanzieren könnte. Zweibrücken müsse weitere Gewerbegebiete erschließen. Marold Wosnitza stimmte zu: „Wir müssen Gewerbeflächen über das Bisherige hinaus vorhalten. Auch und gerade mit Blick auf die Konkurrenten im Saarland.“ Gauf, Wosnitza und Eren machten deutlich, dass sie sich etwas anderes als ein großes Möbelhaus auf der Truppacherhöhe wünschen. „Ich glaube nicht, dass uns ein Verdrängungswettbewerb nutzt“, sagte Wosnitza. Gauf wies darauf hin, dass der Zweckverband bindende Verträge mit Kleinpoppen hat, er sich aber „anderes für die Truppacherhöhe vorstellen kann“. SPD-Kandidat Wosnitza wünscht sich eine andere große Ansiedlung in Zweibrücken und sieht in der Ausrichtung der Triwo auf die Automobilwirtschaft auf dem Flughafengelände Chancen. Wente würde als OB „alles versuchen, dass wir wieder ein Verkehrsflughafen werden. Das ist mein Ziel“. Gauf sieht seine Vorstellung einer „vitalen, einer Stadt, in der wir uns alle wohlfühlen“, damit verbunden, dass die Stadt wieder ein Neubaugebiet ausweist. Die Schließung von Baulücken über ein Leerstandskataster sei nicht ausreichend für die Stadtentwicklung. Sein Ziel sei es, in einem neuen Baugebiet „50 bis 75 Familien ein neues Zuhause“ in Zweibrücken zu geben. mehr zum Forum: Sonderseite 3 Aufzeichnung Der Offene Kanal hat die Podiumsdiskussion aufgezeichnet und strahlt sie am Samstag um 11.15 Uhr, um 15.15 Uhr, um 19.15 Uhr und um 23.15 Uhr aus. Im Internet wird sie ab Samstag gestreamt, zu finden unter: www.oktv-suedwestpfalz.de/index.php/m-livestream

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