Zweibrücken Vorschlag: Mit dem Fahrrad-Bus von Mittelbach in die Schule

Der ADFC-Vorsitzende Bernd Lohrum (links, daneben Zweibrückens Radbeauftragter Klaus Fuhrmann auf einem Foto aus dem Jahr 2021)
Der ADFC-Vorsitzende Bernd Lohrum (links, daneben Zweibrückens Radbeauftragter Klaus Fuhrmann auf einem Foto aus dem Jahr 2021) stellte die Idee vergangene Woche in Mittelbach vor.

Mittelbacher Kinder würden gerne mit dem Fahrrad nach Zweibrücken zur Schule fahren. Doch sie trauen sich nicht. Jetzt gibt es eine neue Idee.

In Barcelona gibt es den sogenannten „Bicibus“ bereits seit einigen Jahren, nach Deutschland ist das Projekt erst vor kurzer Zeit gekommen. Im Grundsatz geht es um den sicheren Schulweg auf dem Fahrrad. Laut Bernd Lohrum vom ADFC könnte der Bicibus auch in Mittelbach etabliert werden. „Das Projekt hat erst frisch den deutschen Ehrenamtspreis bekommen“, erklärte der Vorsitzende des ADFC Südwestpfalz vergangene Woche dem Mittelbacher Ortsbeirat. Beim Bicibus begleiten Erwachsene Kinder, die mit dem Fahrrad eine weitere Strecke in die Schule fahren wollen. So sorgen sie für ein größeres Sicherheitsgefühl. Lohrum sagte, er sei in Mittelbach von mehreren Eltern angesprochen worden, dass deren Kinder gerne per Rad ins Gymnasium fahren wollen, sich die Strecke wegen des starken Autoverkehrs am Morgen aber nicht zutrauen.

So funktioniert der Fahrradbus

Beim Bicibus – der Name setzt sich aus dem spanischen Wort „Bicicletta“ (Fahrrad) und „Bus“ zusammen – startet eine Gruppe Radfahrer begleitet von Erwachsenen an einem bestimmten Punkt im Dorf. An mehreren „Haltestellen“ werden dann weitere Schulkinder auf dem Fahrrad aufgesammelt, und es geht in einem Pulk in Richtung Schule. Die Erwachsenen begleiten den „Bicibus“ dabei ehrenamtlich.

Für Mittelbach stellt sich Lohrum vor, dass der Bicibus in der Hengstbacher Dorfmitte startet, im Verlauf der Altheimer Straße gibt es dann drei Haltestellen, ehe es über den Fahrradweg nach Ixheim in Richtung Helmholtz- und Hofenfels-Gynasium geht.

Rechtlich betrachtet ist die Fahrradgruppe laut Lohrum ab 16 Teilnehmern sogar ein sogenannter „Verband“. Die Straßenverkehrsordnung sieht die Gruppe dann wie ein Auto an, sie darf also durchgehend auf der Straße fahren und sogar über rote Ampeln, wenn die ersten Fahrräder noch bei Grün über die Kreuzung sind. Aber auch mit weniger Teilnehmern lohnt sich das Projekt laut dem ADFC-Vorsitzenden allemal. Wie genau die Routenführung zu den Gymnasien gestaltet wird, ob durch Ixheim oder am Hornbach entlang geradelt wird, sei noch abzuklären.

Straßen werden weniger verstopft

Den Schulweg per Fahrrad zu bestreiten hat laut Lohrum gleich mehrere Vorteile: Die Umwelt wird geschont, die Gesundheit der Kinder gefördert, und an den Schulen fahren weniger Elterntaxis vor, die Straßen sind also weitaus weniger verstopft. Lohrum schlug dem Ortsbeirat vor, die Projektidee nun unter die Leute im Dorf zu bringen, auch in der Grundschule soll dafür geworben werden. Wollen die Eltern den Bicibus, hilft der ADFC-Vorsitzende bei der Umsetzung. Bicibusse gibt es bisher vor allem in deutschen Großstädten, aber auch in Michelstadt im Odenwald mit 15.000 Einwohnern.

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