Wattweiler Warum sich die Feuerwehr große Sorgen macht

2019 hatte die Martinshöher Feuerwehr mit einer Löscheimeraktion für Nachwuchs geworben.
2019 hatte die Martinshöher Feuerwehr mit einer Löscheimeraktion für Nachwuchs geworben.

Die Wattweiler Feuerwehr hat ein dickes Personalproblem. Nun will die Feuerwehr massiv für das Ehrenamt werben. Ortsvorsteher Thomas Körner will seinen Amtskollegen in Mittelbach ins Boot holen.

Die Wattweiler Löscheinheit hat zu wenig Personal. „Wenn der Trend so weitergeht, ist die Einsatzfähigkeit offen“, sagte Ortsvorsteher Thomas Körner im Ortsbeirat am Montag. Einsatzführer Matthias Körner machte die schwere Situation noch deutlicher: „Aktuell haben wir 13 gemeldete Leute, bei einem Alarm sind aber nur drei bis vier Leute da.“ Wattweiler, so Körner, ist eine sogenannte B3-Gemeinde. Durch die Mauritius-Schule ist ein gewisses Gefahrenpotenzial vorhanden, B3 heißt zudem, dass in einem Einsatzfall innerhalb von acht Minuten zwei vollbesetzte Feuerwehrautos am Einsatzort sein müssten – in Wattweiler derzeit nicht der Fall. Fährt die Feuerwehr stattdessen von Zweibrücken an, dann brauchen die Einsatzkräfte eine Viertelstunde.

Im laufenden Jahr hatte die Feuerwehr bereits 60 Einsätze. Laut Körner sind es mehr geworden, weil das Einsatzgebiet mittlerweile größer ist. Bei vier Alarmen sei es bereits vorgekommen, dass die Wattweiler Wehr aufgrund ihrer Personalschwäche nicht ausgerückt ist.

Feuerwehr und Ortsbeirat wollen sich nun zusammentun, um aktiv für das Ehrenamt im Dorf zu werben. „Jeder ab 16 Jahren darf mitmachen“, wirbt Matthias Körner. Bei der Personalsuche will er sich nicht nur auf Nachwuchskräfte beschränken. Bald könnten Löscheimer vor jedes Haus gestellt werden, dazu gibt es dann noch einen Zettel, wie die Leute diesen im Ernstfall zu benutzen haben. Ortsvorsteher Thomas Körner will zudem die Hengstbacher und Mittelbacher ins Boot holen, dieser Zweibrücker Vorort gehört ebenso zum Einsatzgebiet der Wattweiler Wehr, ebenso das Beckerswäldchen und Teile Bubenhausens. „Unsere Aufgabe ist es, die Feuerwehr aktiv zu unterstützen“, so der Ortsvorsteher. Er verspricht, mit seinem Mittelbacher Amtskollegen Kurt Dettweiler über eine breitere Werbekampagne zu sprechen.

Eine Zwangsverpflichtung von Feuerwehrleuten ist laut dem Einsatzführer in Wattweiler nicht möglich, weil die Löscheinheit zur Stadt Zweibrücken gehört: „Wir sind keine freie Gemeinde, die das entscheiden kann.“

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