Zweibrücken Warum Zweibrücken jetzt gleich zwei Behindertenbeauftragte bekommt

Monika Weber-Neef (links) und Julia Weichel sind die beiden neuen Zweibrücker Behindertenbeauftragten.
Monika Weber-Neef (links) und Julia Weichel sind die beiden neuen Zweibrücker Behindertenbeauftragten.

Unverhofft musste sich die Stadt Zweibrücken um die Nachfolge für ihren Behindertenbeauftragten kümmern. Das Problem ist gelöst – mit einer überraschenden Tandemlösung.

Nur kurze Dauer war der Amtszeit des Zweibrücker Behindertenbeauftragten Jens Naab beschieden. Im Juli 2023 hatte der gelernte Schreiner aus Schindhard bei Dahn das Ehrenamt angetreten; nun gibt er es zum 1. Oktober wieder ab. Rasch hat sich die Nachfolge geregelt – und das auf recht originelle Weise.

Hauptberuflich ist Jens Naab im Sozialdienst bei der Heinrich-Kimmle-Stiftung angestellt; dasselbe gilt auch für Monika Weber-Neef und Julia Weichel, die die Funktion der Zweibrücker Behindertenbeauftragten nun als Duo übernehmen werden. Am Mittwochabend nahm der Stadtrats-Hauptausschuss einstimmig die Bewerbung der beiden Frauen an.

Sie teilen sich das Ehrenamt auf

„Sie werden das Ehrenamt gleichberechtigt übernehmen und es sich zu gleichen Teilen untereinander aufteilen“, sagte Oberbürgermeister Marold Wosnitza vor dem Ausschuss: „Das gilt übrigens auch für die Vergütung, die die Frauen sich teilen werden.“ Eine Nachfrage im Gremium nach den Gründen, die Jens Naab zum Rückzug bewogen haben, ließ Wosnitza zunächst unbeantwortet – er werde sich zu solchen Personalangelegenheiten nur im nichtöffentlichen Teil der Sitzung äußern.

„Julia Weichel und ich sind beide bei der Heinrich-Kimmle-Stiftung tätig, wir arbeiten im Sozialdienst täglich mit Menschen mit Behinderungen“, erzählt Monika Weber-Neef. „Dort haben wir immer wieder mit Aufgaben zu tun, die auch die Arbeit eines Behindertenbeauftragten sein könnten.“ Von Bürgermeister Christian Gauf auf die bevorstehende Vakanz in Zweibrücken angesprochen, „hatten wir beide die Idee, die Aufgabe als Duo zu übernehmen. Zu zweit können wir den zeitlichen Aufwand besser bewältigen, und bei Bedarf ist die Vertretung besser gesichert.“

Beratung und Kenntnisse aus dem Bauwesen

Weber-Neef betont, dass die beiden neuen Behindertenbeauftragten ihre ehrenamtliche Tätigkeit jeweils erst am Nachmittag werden aufnehmen können – „nach unserer Arbeitszeit in der Kimmle-Werkstatt“. Damit werde man zwar von den üblichen Dienstzeiten in einer öffentlichen Verwaltung abweichen. „Aber viele Menschen mit Behinderung, die sich von uns beraten lassen möchten, haben ja auch erst gegen Abend Zeit.“

Julia Weichel sieht ihre persönliche Stärke in der Beratung von Ratsuchenden, während Monika Weber-Neef ihre Vorkenntnisse aus dem Bauwesen mitbringe. „So ergänzen wir uns gut“, meint Julia Weichel. Denn eine wichtige Aufgabe der Behindertenbeauftragten wird es sein, sich in Zusammenarbeit mit dem Bauamt um barrierefreie Umbaumaßnahmen an Gebäuden zu kümmern. Und gemeinsam mit dem Sozialamt werden die beiden Frauen Menschen mit Behinderungen beim Papierkrieg helfen, wenn es ums Beantragen von sozialen Unterstützungsleistungen geht.

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