Zweibrücken Wenig Ästhetik, aber gute Unterhaltung

Das 4:3 ist unterwegs: Wallhalbens Jens Seegmüller (rechts) umkurvt Stambachs Torwart Jonas Schwarz und trifft. Lukas Carbon (li
Das 4:3 ist unterwegs: Wallhalbens Jens Seegmüller (rechts) umkurvt Stambachs Torwart Jonas Schwarz und trifft. Lukas Carbon (links) kommt in dieser Szene zu spät, um noch was ausbügeln zu können.

«WALLHALBEN.» „Das Spiel war offen, weil beide Mannschaften gleich schlecht waren“, sagte Stambachs Spielertrainer Maximilian Gabriel nach den 90 Minuten beim VfL Wallhalben. Und VfL-Spielertrainer Michael Munzinger meinte vielsagend: „B-Klassen-Abstiegskampf eben!“ Dass die Partie vor 80 Zuschauern nur bedingt etwas für Fußball-Ästheten war, änderte nichts an ihrem guten Unterhaltungswert. Wechselnde Führungen machten die Begegnung interessant, nach dem Abpfiff ging Wallhalben mit 5:3 (2:2) als Sieger vom Rasen.

Maximilian Gabriel kritisierte an seiner Truppe, dass erstens die taktischen Vorgaben nicht eingehalten, und zweitens zu viele Fehler gemacht wurden. „So kann man ein Spiel nicht gewinnen“, machte er deutlich. In der Anfangsphase hatte der Stambacher Coach erstmal Grund zur Freude. Denn nach neun Spielminuten lag seine Elf schon mit 1:0 in Führung. Zunächst versuchte Cristian Peste, einen von Jörg Böckler weit geschlagenen Ball mit dem Kopf ins Wallhalber Tor zu befördern. VfL-Keeper Kai Gilcher war da aber noch einen Tick schneller. Aus fast der gleichen Position trat Böckler kurz darauf wieder einen Freistoß, diesmal schraubte sich Marco Neubauer in die Höhe und köpfte ins Wallhalber Netz. Der VfL reagierte gelassen; ein Umstand, den Michael Munzinger später gezielt hervorhob. „Wir haben auch deshalb gewonnen, weil wir nach den Rückständen die Ruhe bewahrt haben“, fand er. Eine gute Möglichkeit zum Ausgleich leitete nach etwa 20 Minuten Carsten Barz ein. Er brachte vom Mittelkreis aus einen Freistoß auf die linke Seite. Jens Seegmüller nahm den Ball an und schloss ab, die Endstation in dieser Szene waren aber die Arme von Stambachs Torsteher Jonas Schwarz. Als nächstes haute Marco Lang auf Vorlage von Jens Seegmüller einen Drehschuss über den Kasten, Michael Munzinger hatte in der 31. Minute dann mehr Erfolg. Stambachs Keeper Schwarz unterlief einen Freistoß, sein Abwehrkollege Lukas Carbon wollte mit einem Fallrückzieher retten, er verpasste das Leder aber ebenfalls. Munzinger war mit dem Kopf zur Stelle. Diesem Ausgleich ließen die Gastgeber zwei Minuten später die 2:1-Führung folgen. Marco Lang bekam den Ball kurz vor der Fünfmeterlinie in den Fuß gespielt: Er zog ab, Jonas Schwarz hatte das Nachsehen. Stambach schlug aber umgehend zurück. Nicolas Veith besorgte mit einem sehenswerten 18-Meter-Schuss den Halbzeitstand. Nach dem Seitenwechsel dauerte es sechs Minuten bis zum nächsten Treffer, mit dem sich jetzt wieder Stambach die Führung holte. Cristian Peste machte auf der rechten Seite Tempo, auf Vorlage von Christoph Bechtel schoss er unhaltbar ins lange Eck. Die restlichen drei Tore der Partie waren dann auch nicht von schlechten Eltern. In der 61. Minute flankte Wallhalbens Thorsten Hilse von der linken Seite in den SCS-Strafaum, Florian Reiter kam mit Hochgeschwindigkeit angelaufen und köpfte zum 3:3 ein. Eine Minute später sah die Stambacher Defensive uralt aus: Jens Seegmüller wurde völlig allein gelassen, er umkurvte Torwart Schwarz und schoss zum 4:3 ein. Und der letzte Treffer des Nachmittags war dann doch etwas für Ästheten. Marco Lang bekam aus der eigenen Hälfte das Leder in den Lauf gespielt, im Stambacher Strafraum lupfte er aus ziemlicher Entfernung den Ball über Keeper Schwarz hinweg ins Tor. Während der restlichen Spielzeit vergaben beide Teams noch Möglichkeiten. Acht Tore an diesem Sonntag mit frühsommerlichen Temperaturen waren aber auch so schon eine Hausnummer. So spielten sie VfL Wallhalben: Gilcher - Kevin Reinig, Munzinger, Schollenberger, Bohn - Seegmüller (81. Wilhelm), Hilse, Barz (62. Boe), Lehmann, Reiter (85. Sascha Reinig) - Lang SC Stambach: Schwarz - Schumacher, Carbon, Neubauer, Veith - Böckler (17. Mohamoud Abdir), Wolfram (62. Gabriel), Bechtel, Erdmann, Alves - Peste Tore: 0:1 Neubauer (9.), 1:1 Munzinger (31.), 2:1 Lang (33.), 2:2 Veith (37.), 2:3 Peste (51.), 3:3 Reiter (61.), 4:3 Seegmüller (62.), 5:3 Lang (71.) - Gelbe Karten: Lang, Seegmüller, Kevin Reinig (alle Wallhalben) - Beste Spieler: Gilcher, Munzinger, Reiter - Bechtel, Alves - Zuschauer: 80 - Schiedsrichter: Graff (Erlenbach).

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