Zweibrücken Wer seinen Zählerstand bei Gas, Wasser und Strom selbst ablesen muss

Ein Teil der Stadtwerke-Kunden in den Vororten hat den Zählerstand selbst ablesen müssen.
Ein Teil der Stadtwerke-Kunden in den Vororten hat den Zählerstand selbst ablesen müssen.

Die Stadtwerke beschreiten neue Wege. In diesem Jahr haben sie erstmals einen Teil der Kunden gebeten, die Zählerstände bei Gas, Wasser und Strom selbst abzulesen und an die Werke zu übermitteln. Ableser gibt es nur noch in der Innenstadt.

Die Bewohner von fünf Zweibrücker Stadtteilen – Mittelbach-Hengstbach, Mörsbach, Oberauerbach, Rimschweiler und Wattweiler – hatten Mitte November Post von den Stadtwerken erhalten, in der sie auf die Umstellung hingewiesen wurden. Die Haushalte wurden gebeten, die Zählerstände abzulesen und per Internet oder Postkarte für die Jahresabrechnung bis Eingang am 20. Dezember an die Werke zu senden. Später eingehende Angaben zum Zählerstand könnten die Stadtwerke nicht mehr berücksichtigen, weil sie zu diesem Stichtag die Werte an den Energielieferanten weitergeben. Bislang haben nach Angaben von Stadtwerke-Geschäftsführer Werner Brennemann etwas über 50 Prozent der angeschriebenen Kunden den neuen Weg der Übermittlung genutzt. In den Vororten gebe es etwa 8000 Zähler.

„Wir selbst haben auch Kunden, die das sehr genau nehmen und schon seit vielen Jahren den Zählerstand am 31.12. ablesen, um uns den genauen Verbrauch mitzuteilen“, so Brennemann. Wer keinerlei Angaben mache, dessen Jahresverbrauch werde von den Stadtwerken anhand der vorangegangenen Jahresabrechnungen geschätzt. Wenn die Testphase abgeschlossen ist, wollen die Werke Bilanz ziehen. „Vielleicht dehnen wir das dann im kommenden Jahr auf das ganze Stadtgebiet aus“, meint Brennemann.

Vertrauen ist gut, Kontrolle manchmal nötig

Das Selbstablesen der Zählerstände sei natürlich eine Vertrauenssache. „Aber es gibt auch eine Plausibilitätsprüfung, wenn die Angaben stark von den Verbrauchswerten des Vorjahres abweichen. Hat ein Haushalt beispielsweise 1000 Kubikmeter Wasser mehr verbraucht, dann fragen wir nach, oder jemand fährt hin und schaut mal nach“, erläutert der Stadtwerke-Chef. Das gelte auch im umgekehrten Fall – bei einem deutlichen Minderverbrauch. Das könne etwa auf eine Manipulation der Zähler hindeuten.

Wenn die Verbrauchswerte über Jahre geschätzt werden, so gibt es doch eine Möglichkeit den tatsächlichen Verbrauch irgendwann exakt abzurechnen. „Nach sieben Jahren werden die Zähler üblicherweise gewechselt, dann wird der Zählerstand abgelesen, und man sieht, was in dieser Zeit verbraucht wurde. Dann korrigieren wir die Rechnung“, sagt Brennemann. Das könne für den Kunden in beide Richtungen gehen – eine Nachzahlung, aber auch eine Erstattung zu viel gezahlter Gebühren bedeuten.

In die Innenstadt kommen die Ableser

In der Innenstadt werden die Zähler noch vom Stadtwerke-Personal abgelesen. Brennemann: „In der Regel sind das Leute aus der Technik, Monteure, die im November, Dezember nicht mehr auf den Baustellen arbeiten können.“

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