Zweibrücken Wer will noch mal, wer hat noch nicht?

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ZWEIBRÜCKEN. Der EHC Zweibrücken bleibt Tabellenführer EHC Heilbronn in der Eishockey-Regionalliga Südwest hart auf den Fersen: Während die Heilbronner, bei denen die „Hornets“ zuletzt verloren, im Top-Duell den Stuttgarter EC mit 3:0 schlugen, ließen die Zweibrücker dem Schwenninger ERC gestern Abend in der Ice-Arena beim 18:2 (7:0, 7:0, 4:2)-Kantersieg nicht den Hauch einer Chance. Die „Fire Wings“ waren flügellahm.

Das Match stand gestern auf beiden Seiten ein wenig im Zeichen fehlender oder nicht einsetzbarer Spieler. Bei den „Hornets“ standen Kapitän André Nunold und Marc Lingenfelser (beide krank) nicht auf dem Eis. EHC-Trainer Martin Deßloch musste also notgedrungen die Sturmreihen etwas umstellen – wenn er das nach der Niederlage zuletzt in Heilbronn nicht ohnehin auf seinem Taktikzettel hatte. Bei den Schwenningern war der neue Torwart, der Finne Miro Hämynen, angeschlagen, konnte sich wie schon bei der 2:7-Heimniederlage am Freitag gegen den ESC Hügelsheim nicht ins Tor stellen. Hämynen hatte sich beim Warmmachen an den Adduktoren verletzt. Vor allem er hatte bisher dafür gesorgt, dass die „Fire Wings“ in der bisherigen Saison nach Spitzenreiter Heilbronn die wenigsten Tore kassiert hatten. Gestern brach aber ein regelrechtes Debakel über die Gäste herein. Hämynens schwacher Ersatz, Goalie Matthias Kloiber, wirkte unsicher, so dass die „Hornissen“ von Beginn an aus allen Lagen aus Tor feuerten. So wie EHC-Abwehrspieler Tim Essig: Der traf zum 2:0 mit einem Schlenzer, beim 3:0 kurz darauf (8.) versenkte er die Scheibe mit einem Schlagschuss von der blauen Linie in 4:3-Überzahl. Zuvor hatte sich schon Benedikt Peters nach einem Bully durchgetankt und die Führung erzielt. Die guten Einschussmöglichkeiten erarbeiteten sich die „Hornets“ dadurch, dass sie die Gäste mit viel eigener Laufarbeit im Spiel Fünf-gegen-Fünf fast gar nicht aus deren Zone herausließen. Beim 5:0 brauchte Tom Tracy nach einer tollen Vorlage von Ralf Wolf nur noch den Schläger hinzuhalten, das 6:0 besorgte der US-Amerikaner per Konter. Zu allem Übel für Schwenningen musste dann auch noch Torwart Kloiber nach dem Auftaktdrittel verletzt passen: Für ihn zog sich Stürmer Mike Soccio die Goalie-Montur an. So kamen die Zweibrücker, trotz erkennbar etwas angezogener Handbremse, auch im zweiten Drittel zu sieben Toren. Dass ein ungelernter Torwart im Eishockey mehr als Schwierigkeiten hat, war unübersehbar. Beim 11:0 schlug Soccio bei einem Rückpass am Puck vorbei, der ins Netz trudelte. Der Treffer wurde Stephen Brüstle gutgeschrieben. Kurz vor dem Drittelende vergaben die „Fire Wings“ zunächst die Chance auf den Ehrentreffer. Frederic Hellmann musste auf die Strafbank, den Penalty schoss Marcel Thome aber am Tor des eingewechselten EHC-Goalies Niklas Hirtz (im ersten Saisonspiel) vorbei. Insofern war es ein Drittel zum Vergessen für die Gäste, ohne echten Torwart ist eben nicht ernsthaft Eishockey zu spielen. So blieb es auch im Schlussabschnitt, wenn auch nicht ganz so bitter. Denn Mike Soccio steigert sich im Gäste-Kasten, brachte öfter mal den Körper oder die Schoner an einen „Hornets“-Schuss. Und vorne traf Stefan Schäfer immerhin noch zweimal ins Zweibrücker Gehäuse, auch wenn Sven Haller noch einen weiteren Penalty verschoss. EHC-Trainer Martin Deßloch war am Ende zufrieden: „Wir haben die Schwenninger Gegner schon im ersten Drittel mit 21:6 Torschüssen klar beherrscht. Am Ende wollten wir konzentriert und seriös weiterspielen und den Gegner nicht unnötig vorführen.“ Wichtig aus seiner Sicht: Es gab keine Verletzungen, und seine Spieler handelten sich keine Sperren ein. So spielten sie EHC Zweibrücken: Teucke, Hirtz (ab 30.) - Sefrin, Brüstle, Stokowski, Hellmann, Essig, Voltz - McDonald, Tracy, Srnka, Peters, Dörr, Neumann, Wolf, Hähn Schwenninger ERC: Kloiber, Hämynen (n.e.) - Böhm, Hoppe, Stöhr, Schlenker - Soccio, Haller, Erlenbusch, Schäfer, Thome, Mehne, Rais Tore: 1:0 Peters (4.), 2:0 Essig (6.), 3:0 Essig (8.), 4:0 Stokowski (10.), 5:0 Tracy (14.), 6:0 Tracy (18.), 7:0 Dörr (20.), 8:0 Tracy (21.), 9:0 Stokowski (23.), 10:0 Stokowski (29.), 11:0 Brüstle (30.), 12:0 McDonald (30.), 13:0 Peters (32.), 14:0 Neumann (39.), 15:0 Peters (46.), 16:0 McDonald (50.), 16:1 Schäfer (53.), 17:1 Dörr (55.), 18:1 Peters (55.), 18:2 Schäfer (58.) - Strafzeiten: Zweibrücken 12 Minuten - Schwenningen 20 Minuten - Beste Spieler: Essig, Stokowski, Peters - keine - Zuschauer: 714 - Schiedsrichter: Trottmann (Zweibrücken). |anbl

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