Zweibrücken Wie eine defekte Gangschaltung die gute Laune hebt

Eine coole Truppe, die B-Jugend der SG Rieschweiler mit (hinten von links): Raphael Alt, Marvin Gustedt, Lukas Schön, Kelvin Gut
Eine coole Truppe, die B-Jugend der SG Rieschweiler mit (hinten von links): Raphael Alt, Marvin Gustedt, Lukas Schön, Kelvin Guth, Co-Trainer Tim Weis, Marc Raquet, Yannik Klein, Janne Zimmer, Niklas Lohr und Luca Salzmann sowie (Mitte von links) Trainerin Alexandra Papke, Felix Lenhart, Mohamed Ahmed, Robin Noack und Leon Miesel und (vorne von links) Noah Hock, Tom Woll, Joshua Nickola, Ruben Huber und Pascal Reiter. Auf dem Foto fehlen Felix Gries, Lukas Staab, Johannes Veit, Torwarttrainer Torsten Salzmann und Co-Trainer Andreas Weis.

«RIESCHWEILER/CONTWIG.» Während bei manchen Anlässen dem ein oder anderen schon mal „das Blech wegfliegt“, war es bei der Radtour von Rieschweilers Trainerin Alexandra Papke mit ihren B-Junioren die Gangschaltung am Mountainbike, die sich während der Fahrt verabschiedete. Landesliga-Konkurrent SV Palatia Contwig verzeichnete dagegen in der Winterpause sage und schreibe sechs Neuzugänge.

Bei besagter Radtour wurde die ehemalige Regionalliga-Spielerin Alexandra Papke also aus der „Pole-Position“ herauskatapultiert und musste abgeschleppt werden. „Das sind Teenager durch und durch. Aber im Training sind sie immer da“, bescheinigt die Trainerin der SG Rieschweiler ihren Jungs einen guten Charakter. Es ist die erste Trainerstation der B-Lizenz-Inhaberin, wo sie mit männlichen Kickern arbeitet. Nach ihrer Karriere als Spielerin in Dirmingen hatte sie zunächst deren Frauen-Verbandsliga-Team trainiert. „Ich habe schnell gemerkt, dass mir die Jungs, die gerade so schön pubertieren, liegen“, ist die 43-jährige Mutter einer zehnjährigen Tochter aus Dellfeld dem Klub in Rieschweiler und da vor allem Pascal Frank dankbar. Dankbar, dass sie die Chance bekommen hat, im Männerfußball als Trainerin arbeiten zu dürfen. „Ich bin mir sicher, dass ich mich im Männerfußball als Trainerin besser weiterentwickeln kann, als das bei den Frauen möglich gewesen wäre“, findet sie. Das eine sei mit dem anderen nicht zu vergleichen. Beeindruckt war Papke, die „e eschdes Auerbacher Mädche iss“, von ihren Jungs besonders in zwei Spielen. Einerseits, als der Nachwuchs im Viertelfinale des Kreispokals den Landesliga-Dritten FK Pirmasens II nach großem Kampf auf der Husterhöhe mit 8:7 (2:2) im Elfmeterschießen ausschaltete, wobei Torwart Tom Woll den entscheidenden Strafstoß hielt. Und zum anderen im Auswärtsspiel beim Tabellenführer JFV Nord-West-Pfalz, als die SGR mit einer Rumpfelf antrat, weil so viele verletzt waren. „Die Jungs haben alles aus sich rausgeholt und voll dagegengehalten. Und wir waren dazu in der Lage, auf alle Varianten des Gegners zu reagieren. Da wollen wir hin“, lobt Papke, die mit ihrem Team auf einem guten Weg bei der Mission „Klassenerhalt“ ist. Zur Winterpause lagen die Rieschweiler Kicker mit 14 Punkten (31:33 Tore) auf dem neunten Tabellenplatz. Unterstützt wird sie von den Co-Trainern Andreas und Tim Weis sowie Torwarttrainer Torsten Salzmann. „Wir wollen aber nicht nur einfach Fußball spielen, sondern unternehmen zur Abwechslung auch ganz andere Dinge. Wie Schwimmen oder Radfahren“, zählt sie auf und lacht gleich, denn: „Bei der Radtour, die die Fasanerie hochführte, sind mir die Jungs fast noch hinten draufgefahren, als mir plötzlich die Schaltung wegflog.“ Das Erlebnis muss natürlich bei ihren Jungs immer wieder zum „Frotzeln“ herhalten. Die Elf von Tim Hüther, Trainer des SV Palatia Contwig, liegt zwei Punkte hinter der SG Rieschweiler auf Rang zehn. Die Palatia profitierte in der Winterpause von der Abmeldung der U17 des JFV Zweibrücken: Gleich vier Spieler wechselten zur Palatia. „Den ersten Saisonsieg haben wir im Kerwe-Spiel und Derby gegen Rieschweiler mit 1:0 vor stattlicher Zuschauerkulisse gelandet. Ab diesem Zeitpunkt sind wir viel stabiler aufgetreten und konnten uns vor der Abstiegszone positionieren“, ist Hüther ganz zufrieden mit der Vorrunde. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir größtenteils mit dem jungen Jahrgang spielen. Und das ist in der Landesliga nicht gerade einfach“, findet er. Er ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft in der Rückrunde noch ein, zwei Plätze gutmacht und sich jeglicher Abstiegsängste schnell entledigt. Einen Schub sollte auch das gute Abschneiden bei der Hallenkreismeisterschaft in Dahn geben, denn da holte die U17 des Trainergespanns Hüther und Tim Tropper den vierten Platz unter 14 Teilnehmern. Nico Schunck, Marvin Ewald, Lukas Enkler, Julian Dilger, Yanik Krauß, Lukas Hermann, Torben Schön, Steven Mathieu, Belal Hadi, Maximilian Nagel, Lukas Wink werden in der Rückrunde durch die sechs Neuzugänge Finn Müller, Ben Charisse, Niclas Steuer, Jan Neubrech (alle JFV Zweibrücken), Nathan Schöb (SV Schwarzenbach) und Pascal Lang (FK Pirmasens) ergänzt. Dadurch entspannt sich die zuvor knappe Personalsituation merklich. „Die Jungs ziehen gut mit. Man merkt, dass sie mit Abstiegskampf nichts zu tun haben wollen“, sieht SV-Trainer Hüther, dass die Mannschaft sich selbst motiviert. Am Donnerstag vor der Hallenkreismeisterschaft hat der JFV Zweibrücken seine B-Junioren laut Staffelleiter Hans-Peter Mayer vom Spielbetrieb abgemeldet. Sie stehen als erster Absteiger aus der Landesliga fest.

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