Zweibrücken Wolfi wohnt nun in Hochspeyer

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Der bissige Hund Wolfi, der die Stadt bis zum 30. April 2016 rund 40 000 Euro kostete (wir berichteten mehrfach), hat in Hochspeyer ein neues Heim gefunden. Ab dem 1. Juli liegt Wolfi somit nicht mehr der Kämmerei auf der Tasche, sondern seinem neuen Herrchen.

Das ist nach Angaben von Stadtsprecher Heinz Braun ein Hundeausbilder, der bei der Bundeswehr in Zweibrücken arbeitet. Eigentlich hätte der Schäferhund-Labrador-Mischling Ende 2015 nach Nordrhein-Westfalen umziehen sollen, doch da habe es einige Terminprobleme gegeben, wie sich Braun ausdrückt. Da sich zwischenzeitlich besagter Hundeausbilder meldete, sei sich die Stadt mit ihm einig geworden. Seit Mitte Dezember 2015 befinde sich das Tier nun in dessen Obhut. Pro Tag zahlt die Stadt seither laut Braun 20 Euro an den Mann. Doch ab dem 1. Juli ist Schluss. Dann gehört Wolfi offiziell seinem neuen Besitzer. Mit dem früheren Halter hat die Stadt eine entsprechende Vereinbarung getroffen, „und die ist bereits unterschrieben“, teilt Braun mit. Das bissige Tier wurde seinem früheren Besitzer abgenommen. Die Stadt begründete diese Maßnahme mit Gefährdung des Kindeswohls. Bekannt wurde der Fall im September 2015 als Stadtratsmitglied Josef Reich in einer Ratssitzung wissen wollte, was der Hund die Stadt denn kostet. Die Antwort haute aus den Socken: 32 000 Euro waren bis dahin innerhalb von 16 Monaten für die Unterbringung des Hundes angefallen – 40 Euro pro Tag. Braun wies damals darauf hin, dass die Stadt keine andere Möglichkeit habe, als das Tier, das auch die Tierärztin biss, irgendwo unterzubringen. Einfach einschläfern dürfe sie den Hund nicht. Sein damaliger Trainer bescheinigte dem Mischling kein böses Wesen. Er sei einfach nur sehr misstrauisch. Dennoch war Wolfi derart aggressiv, dass er erst therapiert werden müsse, bevor er an eine Privatperson vermittelt werden könne. Und auch dann käme nur ein erfahrener Hundehalter in Frage. Den habe man in dem künftigen Besitzer wohl gefunden. „Und der Hund scheint sich nun so gemacht zu haben, dass man zumindest mit ihm umgehen kann“, sagte Braun, stellte aber klar, dass das Tier weiterhin mit Vorsicht zu genießen sei. Ein niedlicher Familienhund wird Wolfi nicht. (mco)

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