Meinung Ford-Chaos: Ein schwerer Schlag für das Saarland

Ford geht. Wer kommt?
Ford geht. Wer kommt?

In Saarlouis drohen 5700 Arbeitsplätze auf einen Schlag verloren zu gehen. Das kann das Saarland kaum verkraften.

Die Situation ist verfahren. Das einst reiche Saarland hat in seinen fetten Jahren gut gelebt, zuweilen geprasst, den Staatsapparat aufgebläht und so viele Beamte eingestellt, dass es die Pensionslast heute kaum noch stemmen kann.

Für die Fehler der Vergangenheit ist die aktuelle Landesregierung nicht verantwortlich, aber sie muss mit den Folgen leben: weit überzogenes Bankkonto, verschlafener Strukturwandel, Abwanderung.

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ist vor anderthalb Jahren mit einem überzeugenden Modernisierungsprogramm angetreten. Aber sie musste auch hohe Risiken eingehen. Strukturwandel gelingt nämlich nur durch beherztes Handeln. Mit der Ansiedlung des US-Chipherstellers Wolfspeed, der nahe einer stillgelegten Kohlegrube eine moderne Fabrik baut, ist ihr Anfang des Jahres ein Coup gelungen. Doch inzwischen übertrifft die Anzahl der Fehlschläge die der Erfolge: Ford entscheidet, sein Werk in Saarlouis 2025 einfach zu schließen. Die Chinesen von Svolt, bauen ihre Batteriefabrik im Saarland viele Jahre später als angekündigt. Und jetzt der besondere Tiefschlag: Auf die triumphale Ankündigung vom Juni, bei Ford gehe es weiter, zwar nicht mit Ford, aber mit „irgendwas mit Autos“, folgt ein Vierteljahr später ein kleinlautes: „wird doch nix“.

Das ist nicht nur bitter für die Ministerpräsidentin und ihre Regierung, das ist vor allem sehr bitter für die 5700 Menschen in Saarlouis und Umgebung und deren Familien, die nicht wissen, wovon sie in zwei Jahren leben sollen.

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