Panorama Jeder hat eine im Schrank: Was steckt hinter der „Deutschen Schüssel“?

Steht in jedem deutschen Küchenschrank: die Schüssel der Aspen-Serie.
Steht in jedem deutschen Küchenschrank: die Schüssel der Aspen-Serie.

Im Grunde hat sie fast jeder schon einmal gesehen. Die Glasschüssel mit dem Blattmuster. Viele kennen sie aus dem Küchenschrank der Eltern oder Großeltern. In den sozialen Medien ist sie als das Phänomen der „Deutschen Schüssel“ bekannt. Doch woher kommt sie eigentlich?

Die beliebte Schüssel mit dem Blattmuster gibt es seit 1978. Der Ursprung liegt in der Marke Luminarc, die 1948 in Nordfrankreich von Jaques Durand gegründet wurde. Auf der firmeneigenen Internetseite erklärt Luminarc, dass sie für ihre Produkte ein spezielles Glas verwenden, das sogenannte Luminarc-Glas, das aus eingeschmolzenem Glasabfall, Sand, Soda und Kalk besteht. Auch bei der Blattmuster-Schüssel wurde dieses Glas verwendet.

Online lässt sich die Geschichte der Schüssel übrigens ebenfalls auf der Internetseite von Luminarc nachlesen. Sie entspringe der Aspen-Kollektion, deren Produkte nicht nur bruch-, sondern auch spülmaschinen- und mikrowellenfest sein sollen. Womöglich liegt darin auch das Geheimnis ihres großen Erfolgs in Deutschland: Universal einsetzbar, kaputt geht sie nicht – zum Wegwerfen also viel zu schade.

Das Muster auf der Außenseite der Schüssel ist übrigens kein Kohl- oder Salatblatt, wie viele meinen. Laut Luminarc ist es von den Blättern einer Espe, auch Zitterpappel genannt, inspiriert.

Das Blatt der Zitterpappel diente der Schüssel als Designinspiration.
Das Blatt der Zitterpappel diente der Schüssel als Designinspiration.

Idee kam bei einem Spaziergang

In einem Interview mit „Die Zeit“ hat Sébastien Fauveaux, Markendirektor von Luminarc, im vergangenen Jahr erzählt, wie es zu der Idee für die Schüssel kam: Bei einem Gang über das Firmengelände sei dem Firmengründer das Muster der Espenblätter aufgefallen und diese hätten ihn zu einer Produktserie inspiriert. Diese Bäume schmückten zu der Zeit den Firmengarten.

Doch wieso ist gerade diese Schüssel in Deutschland so beliebt? Eine genaue Antwort auf diese Frage kann auch Fauveaux nicht geben. Im Interview mit der Zeit gibt er aber an, dass sie auch nach über 40 Jahren „speziell für den deutschsprachigen Markt produziert“ wird. Denn ihre Beliebtheit scheint auch im Jahr 2023 nicht abzunehmen.

Die Schüssel in den Sozialen Medien

Zumindest wenn man in die Sozialen Medien schaut. Im Netz ist die Aspen-Schüssel mit dem Blattmuster nämlich schon seit längerem ein Thema. Was alle Beiträge mit ihr gemeinsam haben: Sie lösen eine Welle des Gemeinschaftsgefühls in Deutschland aus. Auf der Videoplattform TikTok beispielsweise behauptet der Nutzer „Kannemilsch“ scherzhaft: „Einer Legende nach, erhält jeder Deutsche sie zur Geburt.“ Das Video zur Schüssel hat immerhin knapp 400.000 Likes. Auch auf Instagram kursieren Beiträge mit Bildern der Schüsseln, unter denen die Nutzer wild über deren Ursprung und Beliebtheit diskutieren.

An dieser Stelle finden Sie einen Post von Instagram.

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