Panorama Neue Serien im März: Was Zuschauer von Streamingdiensten nicht verpassen sollten

5facb800017cbe1f

Die Klimawandel-Serie „Extrapolations“ bei AppleTV+, Neues vom „Mandalorian“, Frank Schätzings „Der Schwarm“ im ZDF und vieles mehr: Ein Überblick zu Serienneustarts bei Streamingdiensten und Mediatheken im März.

Die Apple-Serie „Extrapolations“ spinnt aus, wie der Klimawandel unser Leben verändern wird. Bei Disney+ startet der „Mandalorian“ in einer dritten Staffel in neue Weltraumabenteuer. Jesse Eisenberg schlägt sich in „Fleishman Is in Trouble“ nach einer Scheidung mit seinem Nachwuchs herum. Bei Arte läuft eine Miniserie des italienischen Altmeisters Marco Bellocchio über den Fall Aldo Moro und im ZDF die vieldiskutierte Verfilmung von Frank Schätzings Bestseller „Der Schwarm“. Auch im März starten etliche interessante neue Serien.

Die Hiobsbotschaften der Klimaforscher sind längst keine abstrakten Prophezeiungen mehr; der menschengemachte Klimawandel⁠ ist eindeutig nachweisbar und hat sich bereits auf katastrophale Weise in der internationalen Zunahme von Wetterextremen manifestiert - und dabei müssen wir gar nicht in die Ferne schauen, sondern uns nur an die Flut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen 2021 erinnern, um vor Augen zu haben, was das konkret bedeutet.

Was noch alles auf uns zukommen wird, wenn die globale Durchschnittstemperatur und mit ihr auch der Meeresspiegel weiter ansteigen, spinnt im März Showrunner Scott Z. Burns in der Apple-Serie „Extrapolations“ aus, die ab 17. März zu sehen sein wird. Sie spielt in der näheren Zukunft und entwirft in acht Folgen, die sich in Zeitsprüngen von 2037 bis 2070 erstrecken, in Form einer Anthologie verschiedene Szenarien, wie sich der Klimawandel aufs Alltagsleben auswirkt und vor welche gesellschaftlichen, existenziellen, philosophischen und ethischen Herausforderungen uns das stellt.

Umweltkatastrophenszenario beim ZDF

Um den auf den wissenschaftlichen Prognosen beruhenden „Extrapolations“ – sprich: Fortschreibungen beziehungsweise Hochrechnungen – menschlichen Drive zu geben, fährt die Serie eine ganze Riege namhafter Stars auf, von Edward Norton über Meryl Streep, Kit Harington und Heather Graham bis hin zu Daveed Diggs, Marion Cotillard und Sienna Miller: Sie spielen Figuren mit unterschiedlichsten Hintergründen, die beruflich und/oder privat mit den Folgen der Klimaveränderungen zu kämpfen haben.

Beim ZDF gibt es derweil ein Umweltkatastrophenszenario zu sehen, dass teilweise „made in Germany“ ist: Die Serie „Der Schwarm“ nach Frank Schätzings Öko-Thriller, die seit 22. Februar in Teilen bereits in der ZDF-Mediathek zu sehen ist, läuft ab 6. März auch im TV-Programm des ZDF.

Um die Zukunft gekämpft wird auf ganz andere, bescheidenere, aber dafür ebenso clevere wie witzige Art auch in der Serie „Abbott Elementary“, deren erste Staffel letztes Jahr bei Disney+ startete und die in den USA mit einer ganzen Flut an Nominierungen und Preisen geehrt wurde, unter anderem mit „Golden Globes“ als Beste Serie in der Kategorie Musical/Comedy und für die Leistungen der Darsteller Quinta Brunson und Tyler James Williams.

Sie kreist um eine Grundschule in Philadelphia und ein Lehrerkollegium, das trotz der Missstände im öffentlichen Schulsystem und schlechter Arbeitsbedingungen versucht, die unterrichteten Kinder so gut es geht zu fördern und ihnen den Weg in ein möglichst gutes Leben zu ebnen. Ab 1. März wird die Serie nun mit einer zweiten Staffel fortgesetzt.

Science-Fiction-Fans aufgepasst

Disney+ lockt ab 1. März außerdem noch mit weiteren Serienstarts: Science-Fiction-Fans dürfen sich auf eine dritte Staffel von „TheMandalorian“ freuen, in der Pedro Pascal einmal mehr in die Rolle des charismatischen Titelhelden schlüpft. Wichtig für Fans, die die Figur zum letzten Mal sahen, als sie im Finale von Staffel 2 Abschied von ihrem Pflegekind, dem „Baby-Yoda“ Grogu, nahm, um dieses der Obhut von Luke Skywalker anzuvertrauen: Vor Start der neuen Staffel sollten unbedingt noch die letzten Folgen der Spin-off-Serie „Das Buch von Boba Fett“ nachgeholt werden, da darin auch der „Mandalorian“ eine Rolle spielte und am Ende mit seinem putzigen Ziehsohn wiedervereinigt wurde.

Außerdem präsentiert Disney+ die Dramedy-Serie „FleishmanIs in Trouble“: Jesse Eisenberg spielt darin einen kürzlich geschiedenen Familienvater, der gerade dabei ist, das Beste aus seiner Situation zu machen und seinen neuen Single-Status für amouröse Abenteuer zu nutzen, als seine Ex-Frau (Claire Danes) spurlos verschwindet und er somit allein mit der Verantwortung für seine elfjährige Tochter und den neunjährigen Sohn zurückbleibt.

Neustarts auf Arte

Auch Arte wartet im März mit einem spannenden Neustart auf: Am 8. März startet eine Serie von einem der Großen des italienischen Kinos, Marco Bellocchio. Der 1939 geborene Regie-Veteran, der in den 1960ern mit Filmen wie „Mit der Faust in der Tasche“ bekannt wurde, hat sich im Lauf seiner langen Karriere immer wieder mit politischen Stoffen befasst, nicht zuletzt 2003 in seinem Politthriller „Buongiorno notte - Der Fall Aldo Moro“, einer filmischen Rekonstruktion der Entführung des christdemokratischen italienischen Politikers Aldo Moro im Jahr 1978 durch die linke Terrorgruppe „Rote Brigaden“, die schließlich mit Moros Ermordung endete.

In jenem Film schilderte Bellocchio die historischen Ereignisse aus der Perspektive der einzigen Frau innerhalb der Terrorgruppe als Kammerspiel. In der Miniserie „Und draußen die Nacht“ kommt er nun noch einmal auf den Stoff zurück, geht ihn aber diesmal als breiter angelegtes gesellschaftliches Panorama an.

Historische Personen auf Magenta

Um eine reale historische Person kreist außerdem auch eine Serie, die am 6. März bei MagentaTV startet: „TheDreamer - Becoming Karen Blixen“, eine dänische Produktion, kreist um die auch unter ihrem Pseudonym Tania Blixen bekannte, 1885 geborene Schriftstellerin, deren autobiografischer Roman „Jenseits von Afrika“ einst in den 1980ern mit Meryl Streep und Robert Redford prominent verfilmt wurde.

Die Biopic-Serie spielt nun in einer Phase von Blixens Leben, die auf ihren Afrika-Aufenthalt folgte: In den 1930er-Jahren ist Karen (Connie Nielsen) nach Jahren in Ostafrika notgedrungen in ihr Elternhaus in Dänemark zurückgekehrt - mittellos, krank und geschieden. Aus diesem Scheitern heraus kämpft sie nun darum, der Abhängigkeit von ihrer großbürgerlichen Familie erneut zu entkommen und ihren Traum von einer Schriftstellerinnen-Karriere zu verwirklichen.

Netflix für Fantasy-Fans

Außerdem können sich Serienfans im März auf ein Wiedersehen mit Kiefer Sutherland freuen, der einst mit „24“ Seriengeschichte schrieb. In „Rabbit Hole“, ab 27. März bei Paramount+ zu sehen, spielt er einmal mehr die Hauptrolle in einem Thriller-Stoff: Seine Figur John Weir ist ein alter Hase in der Welt der Wirtschaftsspionage, gerät dann aber mit den falschen einflussreichen Leuten aneinander und bekommt einen Mord angehängt.

Und für Fantasyfans gibt es schließlich noch bei Netflix ab 16. März eine zweite Staffel von „Shadowand Bone - Die Legenden der Grisha“ nach einer populären Romantrilogie. Staffel eins unterhielt nicht zuletzt dank des Aufwands, den die Macher sowohl erzählerisch als auch in Sachen Ausstattung und Effekte betrieben, um die fiktive fantastische Welt aus Leigh Bardugos Vorlage detailverliebt zum Leben zu erwecken. Auch wenn bei Netflix der Gürtel mittlerweile enger sitzt, dürfte sich die Fortsetzung bemühen, sich in dieser Hinsicht einmal mehr nicht lumpen zu lassen. Außerdem dürfte die Spannungsdramaturgie nun, da die Welt und die Figuren etabliert sind, noch einmal an Stringenz und Zugkraft zulegen.

x