Pfalz Affäre um Mord an Georgier: Russland weist deutsche Diplomaten aus

Beamte der Spurensicherung sichern in einem Faltpavillon Spuren im kleinen Tiergarten in Berlin.
Beamte der Spurensicherung sichern in einem Faltpavillon Spuren im kleinen Tiergarten in Berlin.

Nach dem mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier in Berlin zieht die diplomatische Krise zwischen Deutschland und Russland weitere Kreise. Russland werde nun ebenfalls zwei deutsche Diplomaten ausweisen, teilte das Moskauer Außenministerium am Donnerstag, 12. Dezember, mit. Die Mitarbeiter hätten sieben Tage Zeit, das Land zu verlassen. Dies sei eine Reaktion auf die „grundlose Entscheidung“ der Bundesregierung, zwei russische Mitarbeiter zu unerwünschten Personen in Deutschland zu erklären.

Reaktion gefordert

Der Schritt kommt nicht unerwartet: Präsident Wladimir Putin hat den erschossenen Georgier als „Banditen“ und „Mörder“ bezeichnet. Er soll nach seinen Angaben für einen Anschlag im Nordkaukasus mit 98 Toten und für einen Terrorangriff auf die Moskauer Metro verantwortlich sein. Putin und das russische Außenministerium hatten deshalb eine „spiegelgenaue“ Reaktion angekündigt. Dass Russland und Deutschland zu solchen Maßnahmen greifen, ist ein seltener Schritt und steht in der Rangfolge der möglichen Eskalationsstufen weit oben.

Georgier im August erschossen

Der 40-jährige Georgier, der in der russischen Teilrepublik Tschetschenien auf Seite der Separatisten gekämpft haben soll, war am 23. August in Berlin von hinten erschossen worden. Der mutmaßliche Täter, ein Russe, wurde gefasst. Er sitzt seither in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen.

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