Pfalz Bienwald: Förderung für Naturschutzgroßprojekt verlängert

Rund 12.300 Hektar groß: der Bienwald Foto: Becker/frei
Rund 12.300 Hektar groß: der Bienwald

Die Förderung für das Naturschutzgroßprojekt Bienwald im Kreis Germersheim wird verlängert: Damit stehen bis Ende 2020 weitere 2,3 Millionen Euro für die Umsetzung von Maßnahmen zur Verfügung. Das Naturschutzgroßprojekt wird zu 70 Prozent vom Bundesumweltministerium, zu 20 Prozent vom rheinland-pfälzischen Umweltministerium und zu zehn Prozent von den Projektträgern, den beiden Landkreisen Germersheim und Südliche Weinstraße, finanziert.

Projektphase eigentlich abgelaufen



Die zehnjährige Umsetzungsphase des Projekts mit einem Volumen von 7,5 Millionen Euro, war eigentlich bereits Ende April ausgelaufen. Die Stelle des bisherigen wissenschaftlichen Leiters war daraufhin gestrichen worden. Jetzt geht es doch weiter: Mit den zusätzlichen Mitteln sollen bis Ende 2020 die Maßnahmen aus dem Pflege- und Entwicklungsplan abgeschlossen werden, die bislang noch nicht vollständig umgesetzt werden konnten. „Dazu zählt etwa die Entwicklung von lichten Trockenwäldern auf den wertvollen Dünenstandorten, die Etablierung halboffener Weidelandschaften und die Entwicklung extensiven Grünlandes“, sagte am Mittwoch die Mainzer Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne).

Seltene Tier- und Pflanzenarten



Ziel des Naturschutzgroßprojekts im rund 12.300 Hektar großen Bienwald sei insbesondere der Schutz und die Entwicklung der eiszeitlichen Schwemmfächerlandschaft des Bienwaldes mit einem der größten Naturwälder des Landes, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Professor Beate Jessel. Die Landschaft des Bienwaldes sei damit nicht nur im nationalen, sondern auch im europäischen Maßstab einmalig. Das flächenmäßig größte und qualitativ hochwertigste Feuchtwaldgebiet Südwestdeutschlands zeichne sich aus durch eine hohe Naturnähe und zahlreiche bundes- und europaweit bedeutsame Vorkommen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten wie Wildkatze oder der extrem seltene und vom Aussterben bedrohte Drüsige Ehrenpreis.

Größte Mittelspechtpopulation



Im gesamten Projektgebiet leben beispielsweise die größte Mittelspechtpopulation in Rheinland-Pfalz, mehr als 2200 Käferarten, 143 Vogelarten, 15 Fledermausarten und 46 Libellenarten.

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