Pfalz Bundestags-Sitzung unterbrochen: Matthias Hauer erleidet Schwächeanfall

[Aktualisiert 12.36 Uhr] Der Bundestag hat wegen eines medizinischen Notfalls am Rednerpult seine Sitzung unterbrechen müssen. Der nordrhein-westfälische CDU-Abgeordnete Matthias Hauer kam am Donnerstag gegen Ende seiner Rede plötzlich ins Stocken und rang nach Worten. Mitarbeiter und Abgeordnete eilten zu Hilfe und forderten ihn auf, sich hinzulegen. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) unterbrach die Sitzung. Beobachter auf der Besuchertribüne und Abgeordnete verließen den Saal.

Nach Angaben eines dpa-Fotografen wurde anschließend ein Tuch als Sichtschutz hochgehalten. Schließlich wurde der 41-jährige Politiker mit einer Trage aus dem Plenarsaal gebracht. Aus Kreisen der Unionsfraktion hieß es, dass er zur Behandlung ins nahegelegene Bundeswehrkrankenhaus eingeliefert wurde. Eine Fraktionssprecherin sagte, er sei in einer Klinik und bedanke sich bei seinen Helfern. Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor.

Der CDU-Politiker hatte in seiner Rede die AfD kritisiert, die die Debatte zum Thema „Beibehaltung des Bargelds als Zahlungsmittel“ beantragt hatte. Die Freiheit des Bargeldverkehrs sei unantastbar. Die Bundesregierung bekenne sich klar zum Bargeld. „Fazit: Niemand will das Bargeld abschaffen“, sagte Hauer. Und kündigte dann an, zum Ende seiner Rede zu kommen. Kurz darauf stockte der Politiker, schien nach Worten zu ringen und begann zu zittern.

Nach gut einer Stunde Unterbrechung wurde die Sitzung des Bundestages fortgesetzt. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) sagte, Hauer sei voll stabilisiert, ansprechbar und bei den Ärzten in guten Händen. Gleichzeitig appellierte Kubicki an die Öffentlichkeit, keine Bilder oder Videos von dem Notfall in sozialen Medien zu verbreiten. „Im Netz kursieren bereits Posts mit teilweise erbärmlichen Kommentaren.“ Er bitte die Menschen aus Respekt vor der Würde des Abgeordneten, davon Abstand zu nehmen, den Zusammenbruch oder die Behandlung zu posten. „So viel Anstand sollte vielleicht in unserer Gesellschaft noch vorherrschen.“

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