Pfalz Gewichtheben: Speyer wieder Deutscher Meister

Amir Velagic, hier auf einem Archivbild von der Begegnung der Speyerer gegen Chemnitz im März 2017. Foto: Kunz
Amir Velagic, hier auf einem Archivbild von der Begegnung der Speyerer gegen Chemnitz im März 2017.

Die Gewichtheber des AV 03 Speyer dürfen wieder jubeln: Zum nunmehr vierten Mal in Folge holten sich am Samstagabend die Domstädter die Meisterkrone des bundesdeutschen Gewichthebens. In einem spannenden Dreierfinale ließ der neue und alte Champion (905,0 Kp) SV Germania Obrigheim (890,0 Kp) und Gastgeber SSV Samswegen (831,7 Kp) hinter sich.
Speyers Heberass Almir Velagic hatte im Vorfeld einen spannenden Wettkampf angekündigt. Er sollte Recht behalten. Dabei dachte er an die beiden Fehlversuche des Spaniers Beaz Gonzales im Stoßen. Hätte der Obrigheimer diese eigebracht, hätte es für Velagic und seine Kollegen am Ende noch einmal eng werden können. Velagic und Kollege Jürgen Spieß blieben bei ihren Schlussversuchen cool und sorgten so für die Vorentscheidung: „Die Obrigheimer saßen uns mächtig im Nacken. Dann hat unsere Routine mit für die Enscheidung gesorgt. Ich hätte aber auch noch was auflegen lassen können“, sagte Velagic.

„Speyer verdient Meister“



Auch Jürgen Spieß schnaufte auf: „ Nach meinen Anlaufschwierigkeiten im Reißen habe ich im Stoßen die richtige Einstellung gefunden. Wir hatten aber auch Glück, dass Samswegen nach dem Loch im Reißen mit der Titelvergabe nichts mehr zu tun hatte. Dann wäre noch mehr Stimmung in der Halle aufgekommen“.
Dabei wollten die Gastgeber bei der Titelvergabe ein gewaltiges Wort mitreden. Allen voran Robert Joachim, mit 178 Kilopunkten zweitstärkster Heber des Abends, ging an seine Grenzen: „ Wir haben uns so teuer wie möglich verkauft. Aber der Rückstand war nach dem Reißen nicht mehr aufzuholen. Letzendlich ist Speyer verdient Meister geworden. Die haben die wichtigen Versuche eben reingebracht“. Obrigheim blieb wie im Vorjahr die Vizemeisterschaft. „ Es war am Ende ein Kampf auf Messers Schneide. Speyer war am Ende cleverer. Das muss man akzeptieren“, meinte Jakob Neufeld.

Spieß patzt bei 155



Nicht optimal, aber auch nicht schlecht verlief das Reißen für den Titelverteidiger. Nur Routinier Almir Velagic brachte alle seine drei Versuche durch. Mit 175 Kilogramm stahl das Pfälzer dem zwei Mal patzenden Samswegener Publikumbsliebling Jiri Orsag die Show. Orsagt machte es im Stoßen besser und stemmte mit 230 Killogramm die höchste Last des Abends. Moral zeigte zeigte der junge Björn Günther. Im ersten Versuch scheiterte der Student noch. Danach pushte er sich auf gute 163 Kilogramm. Nicht nach Plan verlief die erste Teildisziplin für AV Kapitän Jürgen Spieß. Überraschend patzte der Nationalheber zwei Mal an der 155 kg Last. Das ärgerte ihn selbst am meisten.

Samswegener Träume früh geplatzt



Aber auch die Konkurrenz zeigte Nerven. Damian Wischniewski wurde zur tragischen Figur für die Gastgeber. Die 500 Zuschauer in der proppenvollen Sporthalle erlebten drei ungültige Versuche des Polen. Damit waren die Samswegener Meisterträume frühzeigig geplatzt. Da nutzte es auch nicht, dass Vize-Europameister Robert Joachim und Roberto Gutu sich bärenstark am Eisen präsentierten. Die Staffel aus Obrigheim (355,5 Kp) blieb den zur Halbzeit führenden Speyerern (367 Kp) auf den Fersen. Samswegen mit nur 268,1 Kilopunkten hatte nach dem Reißen sein Pulver bereits verschossen.
Das Duell der Nationalheber entschied der Obrigheimer Nico Müller vor den Augen von Bundestrainer David Kurch mit 180 Kilopunkten vor Robert Joachim zu seinen Gunsten. Stärkster der vier Spanier war der Speyerer David Sanchez Lopez. Das spielte gestern Abend aber nur eine untergeordnete Rolle. Die Speyerer Staffel darf sich weiterhin stärkste Gewichtheberstaffel Deutschlands nennen.

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