RHEINPFALZ-Podcast Helmut Kohl: Bischof gibt Einblicke in die Trauerfeier
„Es war eine Feier, die die Größe dieses großen Staatsmannes würdigte“, erzählt Wiesemann im RHEINPFALZ-Podcast „Die Kathedrale der Kaiser“. Doch nicht nur das: Auch die menschlichen Seiten Kohls mit all ihren Höhen und Tiefen wurden vor Gott gebracht. Bis zuletzt war unklar, ob seine Söhne an der Zeremonie teilnehmen würden. „Es war mein großes Anliegen, dass sowohl die Ehefrau als auch die Söhne innerlich hätten dabei sein können“, berichtet der Bischof. Doch am Ende blieben die Söhne fern – aus ihren eigenen Gründen.
Für Wiesemann ein tief berührender Moment: „Den Menschen, den ich persönlich kennenlernen durfte, auf eine würdige Weise in die Hände Gottes anzuvertrauen.“ Und es sei natürlich auch „ein Moment, an dem die Welt im Speyerer Dom wieder noch einmal zugegen war.“ Das war schon häufiger so: Als Helmut Kohl Bundeskanzler war, hatte er zahlreiche Staatsgäste in die Pfalz eingeladen.
Zeitzeugen kommen zu Wort
In der zweiten Folge des Podcasts „Die Kathedrale der Kaiser“, in dem mit Maike Kohl-Richter auch Helmut Kohls zweite Ehefrau zu Wort kommt, geht es um die persönliche Verbindung des Politikers zum Speyerer Dom und die Zeit der Staatsbesuche.
Dabei berichten sowohl Historiker als auch Zeitzeugen wie Alt-Oberbürgermeister Werner Schineller: „Da erlebt man natürlich auch am Rande eines solchen Staatsbesuches immer wieder Überraschungen, die insbesondere durch Helmut Kohl verursacht waren“, erzählt er. Auf dem Weg vom Flugplatz in Richtung Dom habe Kohl etwa auf der Höhe des Museums gesagt: „Wir halten an und laufen.“ Darauf war allerdings niemand vorbereitet. „Es standen etwa 10.000 Leute da. Sie können sich sicher vorstellen, was da los war“, so Schineller, der das Gefühl hat, zur richtigen Zeit den richtigen Job gehabt zu haben: „Für mich war das in jeder Hinsicht ein Traum.“
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