Wetter Hurrikanausläufer „Kirk“ fegt über die Pfalz: Was ein Experte jetzt rät

Schäden durch Orkantief „Sabine“ im Februar 2020: Die Feuerwehr musste damals umgekippte Bäume auf der Hoheneckerstraße in Kaise
Schäden durch Orkantief »Sabine« im Februar 2020: Die Feuerwehr musste damals umgekippte Bäume auf der Hoheneckerstraße in Kaiserslautern wegräumen.

Maikammer. In der Nacht zu Donnerstag erwarten die Wetterexperten von „Klima-Palatina“ auch in der Pfalz Sturm, in den Gipfellagen des Pfälzerwalds sogar Spitzenböen mit Geschwindigkeiten bis zu 120 Kilometern pro Stunde.

Noch stärker war dieses Jahr nur Sturmtief „Roxana“. Gegen 2 Uhr am Donnerstag rechnet Wetterfachmann Christian Müller von Klima Palatina in Maikammer (Südliche Weinstraße) damit, dass Ausläufer von „Ex-Hurrikan Kirk“ die Pfalz erreichen – mit Böen der Stärke 8 bis 9 und örtlich mit Geschwindigkeiten bis zu 70 Kilometern pro Stunde. Auf den Gipfeln im Pfälzerwaldes muss laut Müller sogar mit Orkanböen der Windstärke 12 gerechnet werden. Auch örtlich bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter seien möglich. Am Donnerstagmittag könnten dann die Pegel an Bächen und auch am Rhein rasch ansteigen.

Lokal Überschwemmungen möglich

„Lokal sind daher auch Überschwemmungen durch regionales Hochwasser durchaus möglich“, sagt Müller. Der Wetterexperte rät am Donnerstag dazu, aus Sicherheitsgründen auf Wanderungen oder Radtouren im Pfälzerwald besser zu verzichten: mit abgebrochenen Ästen und umgestürzten Bäumen müsse gerechnet werden. Der letzte schwere Sturm diesen Jahres war Sturmtief „Roxana“, das am 2. Januar über die Pfalz hinwegfegte. Das Weinbiet oberhalb von Neustadt meldete damals Orkanböen der Windstärke 12 mit Geschwindigkeiten von 129 Kilometern pro Stunde.

An dieser Stelle finden Sie Statistiken von 23degrees.

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Ein Blick auf die Wettergrafik verrät, dass die Pfalz schon ganz andere Stürme erlebt hat. Unangefochtener Spitzenreiter ist Orkan „Lothar“ vom 26. Dezember 1999, als auf dem Weinbietgipfel Orkanböen mit „Tempo“ 183 gemessen wurden. Das Orkan-Tief „Sabine“ am 10. Februar 2020 erreichte demnach „nur“ Spitzen bis zu 158 Kilometern pro Stunde auf der Kalmit. Die Kalmithöhenstraße blieb über Stunden hinweg wegen umgestürzter Bäume und abgeknickter Äste unpassierbar.

Der September: Wieder ein „zu warmer“ Monat

Der zurückliegende September ist aus Sicht Müllers etwas zu mild, aber deutlich zu nass ausgefallen. Die Durchschnittstemperatur lag bei 16,7 Grad in Vorder- und Südpfalz sowie bei 15,4 Grad in der Westpfalz. Unterm Strich war es 1,5 Grad zu warm, obwohl sich die Sonne eher unterdurchschnittlich lang blicken ließ.

Hochsommerlich war es am 1. September entlang des Rheins: In Römerberg (Rhein-Pfalz-Kreis) wurden Spitzenwerte bis 33,4 Grad gemessen, und selbst an der Wetterstation auf dem Kalmit-Turm in 690 Metern Höhe wurden 26 Grad registriert. Eisig war es am 29. September mit nur 0,7 Grad in Ramstein (Kreis Kaiserslautern). Am nassesten war es in Trippstadt (Kreis Kaiserslautern), wo 159 Liter Regen pro Quadratmeter fielen, am trockensten in Frankenthal (62 Liter). Und wie ist der Ausblick? Für das Wochenende erwartet der Experte einen Sonne-Wolken-Mix und Höchstwerte von 15 bis 18 Grad am Rhein. Die Chancen auf einen Goldenen Oktober steigen.

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