Kommentar Neuer BSW-Landesverband: Wagenknecht ist die absolute Herrscherin

Sahra Wagenknecht ist in ihrer Partei die Frau, bei der alle Fäden zusammenlaufen.
Sahra Wagenknecht ist in ihrer Partei die Frau, bei der alle Fäden zusammenlaufen.

Die Gründung des BSW Rheinland-Pfalz lief reibungslos. Landesthemen? Fehlanzeige. Die Partei hat einen Programmpunkt: Sahra Wagenknecht.

Es ist in Deutschland alles andere als Usus, eine Partei nach einer Person zu benennen. Aber nicht nur des Namens wegen läuft beim BSW nichts ohne Sahra Wagenknecht. Sie ist inhaltlich und mental die absolute Herrscherin. Wer in der Partei mitmachen will, muss Mütterchen Sahras Unfehlbarkeit akzeptieren.

Dieser Personenkult wurde auch bei der BSW-Gründung in Kaiserslautern deutlich. Bei fast jeder Rede war Sahra das am häufigsten gebrauchte Wort. Und so lautet auch das politische Programm des neuen Bündnisses: Sahra Wagenknecht.

Will das BSW eine Protestpartei bleiben?

Hunderte unbesetzte Lehrerstellen in Rheinland-Pfalz, die schlechte Finanzversorgung der Kommunen, Hausärztemangel – Landesthemen spielten bei dem Gründungsakt keine Rolle. Stattdessen ging es um die Ukraine, Corona und Migration.

Mehrfach betonten Redner am Sonntag, es sei von Vorteil, dass das BSW nicht so einfach einzuordnen sei. Doch das Konzept des politischen Bauchladens wird nicht ewig funktionieren. Werden nicht irgendwann konkrete Lösungen präsentiert, wie es besser werden kann in diesem Land, wird das BSW auf dem Status der Protestpartei bleiben. Es könnte aber gut sein, dass Wagenknecht nichts dagegen hätte. Hauptsache, sie bleibt die Nummer eins.

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