Wetter Sommer und Sonnenschein? Was uns die nächsten Tage in der Pfalz erwartet

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„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ Diese Frage hat der beliebte Showmaster Rudi Carrell im Jahr 1975 in einem Gassenhauer gestellt. Und Christian Müller, Chef des Wetterbüros „Klima-Palatina“ in Maikammer (Kreis Südliche Weinstraße), kann sie für dieses Jahr beantworten: bald.

Die Pfälzer können sich von Dienstag bis Freitag auf heiße Tage einstellen. Eine längere Hitzewelle halten die Wetterfrösche für diesen Sommer jedoch für unwahrscheinlich. Es ist sowieso alles ein bisschen anders in diesem Jahr: Nach einem nassen und teils verregneten Mai waren die Hoffnungen recht groß, dass der Juni beim Sommerwetter eine Trendwende einläuten würde. Doch gleich am 1. Juni zum meteorologischen Sommeranfang blieb der Himmel wolkenverhangen. Die Höchstwerte stiegen auf lediglich 17,9 Grad in Neustadt und auf kühle 12,8 Grad auf der Kalmit. Da hat kein Mensch Lust auf einen Freibadbesuch – diese klagen deshalb über ein deutliches Besucherdefizit.

Der Juni war wechselhaft

In der Folge stellte sich eine insgesamt recht wechselhafte Witterungsperiode ein, wobei sich längere freundliche Abschnitte mit Regenschauern abwechselten. Ungewöhnlich ausgeprägt war die Schafskälte – so wird ein Kälteeinbruch im Juni bezeichnet –, die sich durch das Einsickern ursprünglich polarer Luftmassen aus dem Norden bemerkbar machte. Die Tiefsttemperaturen lagen am 11. Juni bei nur 5,1 Grad in Pirmasens und bei sehr frischen 4,7 Grad auf der Kalmit. Heiß wurde es erst ab dem 25. Juni, und die absolute Höchsttemperatur im Juni wurde am 29. Juni mit 33,6 Grad in Römerberg gemessen.

Mit einer kritischen Unwetterlage am 29. Juni verabschiedete sich der Juni, als sich ausgerechnet am Abend des Achtelfinal-Spiels der Deutschen Fußballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft von Süden her eine regelrechte Gewitterkette mit hohem Unwetterpotenzial ausbildete. Glücklicherweise sind die Gewitter dann nicht ganz so heftig ausgefallen, wie erwartet.

Es wird warm und schwül und dann auch gewittrig

Und wie geht’s jetzt weiter? Wetterexperte Christian Müller sagt: Von Dienstag an steigen die Temperaturen am Rhein auf 30 bis 33 Grad an, allerdings wird es zum Wochenende hin auch schwüler. Es steigt damit auch die Neigung zu Regenschauern und Gewittern. Erfahrungsgemäß erwartet uns meist zu den „Hundstagen“ die größte Hitze des Jahres. Sie beginnen am 23. Juli und dauern bis zum 23. August. Der Name hat übrigens nichts mit Hunden zu tun. Der Ursprung liegt Jahrtausende zurück: In der Antike fiel der Aufgang des Sternbildes Großer Hund und damit auch der seines hellsten Sterns Sirius in der Morgendämmerung in diesen Zeitabschnitt. Ob die Hundstage dieses Jahr Hitze oder lediglich laue Lüftchen bringen, wissen derzeit nicht einmal die Wetterfrösche von „Klima-Palatina“ vorherzusagen. Sorry, Rudi Carrell!

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