U-Boot-Transport U-Boot für Speyer: Wie läuft die Reise und wie geht es weiter?

Der Transport des U-Boots führt unter anderem durch die Niederlande.
Der Transport des U-Boots führt unter anderem durch die Niederlande.

Nach der erfolgreichen Nordsee-Überquerung geht es weiter Richtung Süden. Am 17. Mai wird U17 in Speyer erwartet. Wie der Transport bisher ablief und was geplant ist.

Am Samstag, 29. April, stach der 500 Tonnen schwere Koloss das letzte Mal in See, wie das Technikmuseum mitteilt. Optimal in die Transport- und Hebekonstruktion auf dem 85 Meter langen hochseetauglichen Schwimmponton platziert und befestigt, habe das über 50 Jahre alte Unterseeboot die Kieler Fjörde verlassen. Vom niederländischen Schlepper Teddy gezogen, passierte der Verband den Nord-Ostsee-Kanal, um dann zügig mit acht bis neun Knoten, ca. 14 bis Stundenkilometer. die Nordsee zu durchqueren.

Duisburg, Düsseldorf, Köln

Am 1. Mai ging es auf der Waal bis nach Dordrecht. Auf dem Gelände des Logistikdienstes Van der Wees Groep B.V. bereiteten die Museumsmitarbeiter zusammen mit der Spedition Kübler GmbH das U-Boot auf dessen Weitertransport vor.

Dieser startet am Donnerstag, 11. Mai, um sechs Uhr morgens mit Zwischenziel Nijmegen. Am Tag darauf schippert das Schubschiff PIETER Van der Wees samt Ponton über die „Rhein-Passage“ gen Süden vorbei an Duisburg, Düsseldorf und Köln – hier nächtigt U17 an der Landebrücke an der Bastei.

Eine Karte mit allen Stationen finden Sie hier.

Deutsches Eck, Loreley, Mainz

Danach schwimmt das Boot am berühmten Deutschen Eck in Koblenz und dem sagenumwobenen Loreley-Felsen entlang in Richtung Mainz, bis es am Mittwoch, 17. Mai, in Speyer ankommt. Läuft alles planmäßig, übernimmt laut Technik Museum die Spedition Kübler GmbH den finalen Straßen-Schwertransport und bringt das U-Boot ins Museum nach Speyer.

Museumfans und Interessierte können den Transport sowohl live als auch über die sozialen Kanäle der Museen verfolgen. Auf www.technik-museum.de/u17 ist der ausführliche Routenplan samt Ankunftszeiten aufgeführt. Über ein Live-Tracking können Interessierte den aktuellen Standort verfolgen, um die Vorbeifahrt nicht zu verpassen.

Weiter über die Straße

Bevor es auf dem Straßenweg weiterbefördert werden kann, sei noch einiges zu erledigen, schreibt das Museum. Am Mittwoch, 17. Mai, solle der Schlepper gegen Mittag im Naturhafen in Speyer anlegen und festgemacht werden. Da dieser Ankerplatz Teil eines Naturschutzgebietes ist, findet diese Aktion von der Öffentlichkeit abgeschirmt statt.

Dann baut die Firma Scholpp GmbH mit einem 200 Tonnen-Kran eine Rampe vom Land auf den Ponton. Mit Flex, Brenner und Plasmaschneider macht sich dann das 25-köpfige Werkstatt-Team der Museen daran, die sogenannten Lashings zu entfernen. Diese halten das Boot beim Wassertransport an Ort und Stelle, schreibt das Museum. Sie müssten ab, da die fast 500 Tonnen erneut angehoben werden.

Anheben mit Hydraulikzylinder

Dabei kommen acht Hydraulikzylinder mit jeweils 100 Tonnen Leistung zum Einsatz: Die Kolben werden laut Museum unter die Hebekonstruktion platziert und drücken diese um 15 Zentimeter hoch. Danach werde das Ganze unterbaut. Dieser Vorgang werde so lange wiederholt, bis die Konstruktion auf mindestens 1,40 Meter angehoben sei. Das Unterfangen stelle das Team vor eine große Herausforderung. Sobald die benötigte Höhe erreicht sei, fahre der Tieflader der Spedition Kübler, ein 30-Achser, auf den Ponton und unter die Konstruktion, sodass diese abgesetzt werden kann.

Am Sonntag, 21. Mai, ab 8 Uhr folge dann der finale Straßentransport ins Technik Museum Speyer. Dieser könne bis auf das Museumsgelände mitverfolgt werden.

In einem Jahr geht es wieder auf die Straße

„Dann heißt es für die Museumscrew: Nach dem Transport ist vor dem Transport“, schreibt das Museum. Für die Besucher immer sichtbar und dennoch gut abgeschirmt, haben die Museumsmacher ein gutes Jahr Zeit, um ihr neues Exponat auf die Weiterreise ins Technik Museum Sinsheim vorzubereiten. Zu den anstehenden Aufgaben zählen unter anderem der Ausbau der tonnenschweren Batterien und die Drehung des Bootes – dies ist die einzige Möglichkeit, U17 unter der Alten Brücke in Heidelberg durchzubekommen. Denn 2024 soll es ins 40 Kilometer entfernte Technik Museum Sinsheim gebracht werden.

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