Ruppertsberg Warum ein Polizeischäferhund in Ruppertsberg ein Baby biss

Ein Malinois: Belgischer Schäferhund in der Diensthundestaffel der Polizei.
Ein Malinois: Belgischer Schäferhund in der Diensthundestaffel der Polizei.

Die Polizei meldete am Freitag einen zunächst tragisch klingenden Vorfall aus Ruppertsberg (Kreis Bad Dürkheim), wonach ein Polizeihund bei einer Hochzeitsfeier ein Baby gebissen hat und das Kind ins Krankenhaus kam. Wie es zu dem Vorfall kam und wie es dem Mädchen geht.

Wie geht es dem Baby?
Nach Angaben des Polizeipräsidiums Rheinpfalz wurde das Kind nicht schwer verletzt. Vorsorglich sei es jedoch zur Untersuchung und Beobachtung über das Wochenende im Krankenhaus geblieben. Am Montag sei es entlassen worden, sagte die Pressestelle am Dienstag auf Anfrage der RHEINPFALZ.

Warum hat der Hund zugebissen?
Nach ersten Erkenntnissen sei es demnach nach einer Trauung zu dem Vorfall gekommen, als die Gäste das Brautpaar im Freien begrüßten. Die Ehefrau des Diensthundeführers stand mit dem Diensthund an der kurzen Leine etwas abseits der Hochzeitsgesellschaft. „Als die Gäste anfingen zu klatschen und zu jubeln, ist die Mutter mit ihrem Baby auf dem Arm an dem Diensthund vorbeigelaufen und der Hund schnappte nach dem Kind“, so die Polizei. Das Mädchen fiel auf den Boden. Ermittlungen zum genauen Ablauf dauerten noch an.

Ist der Diensthund zum ersten Mal in dieser Weise aufgefallen?
„Der Hund war zuvor noch nie auffällig gewesen“, sagt die Polizei. Seit Mai 2023 sei er als Diensthund im Einsatz.

Was passiert jetzt mit dem Tier?
Das Tier verbleibt zunächst beim Diensthundeführer. Der Hund werde durch spezielle Ausbildungsfachleute im Diensthundewesen und den Leiter der Diensthundestaffel nun nochmals geprüft und beurteilt. Danach werden weitere Schritte geprüft.

Wie wird innerhalb der Ausbildung die Zuverlässigkeit der Tiere, etwa im Umgang mit Kindern, geprüft?
Angehende Diensthunde werden grundsätzlich auf ihre Diensthundeeigenschaften, auf Beute-, Spiel- und Aggressionsverhalten, Selbstsicherheit und Belastbarkeit überprüft, sagt die Polizei. In einer vierwöchigen Probezeit werde auch geprüft, ob er ins private Umfeld passe.

Wie werden die Diensthunde in ihrer „Freizeit“ gehalten?
Gemäß der Polizeidienstvorschrift des Landes Rheinland-Pfalz lebt der Diensthund bei dem Diensthundeführenden. Dazu wird laut Präsidium ein Zwinger zur Verfügung gestellt. Es gibt Diensthunde, die auch als „Familienhunde“ gehalten werden können. Die Ausbildung als Schutzhund muss hier jedoch immer Berücksichtigung finden. „Im Diensthundewesen hat die Geeignetheit als Diensthund Priorität“, sagt die Polizei. „Die Option, einen Diensthund gleichzeitig als Familienhund im privaten Umfeld zu integrieren, ist wünschenswert, aber grundsätzlich nicht notwendig.“

Bei dem betreffenden Diensthund handelt es sich um einen Malinois (Belgischen Schäferhund). Sind hier besondere Charaktereigenschaften in der Ausbildung zu berücksichtigen?
Der Malinois als eine der vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes wird von der FCI (Federation Cynologique Internationale) als Gebrauchshund definiert, sagt das Polizeipräsidium. Der Malinois gilt demnach als temperamentvoll und in seinen Entscheidungen als schnell reagierender Hund, der über ein hohes Maß an Loyalität gegenüber seinem Hundeführenden verfügt. „Das Diensthundewesen der Polizei Rheinland-Pfalz hat jahrzehntelange Erfahrung in der Ausbildung dieser Rasse.“

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