Bad Dürkheim Wurstmarkt: Unser großer Fahrgeschäftetest
Der Wurstmarkt hat am vergangenen Freitag begonnen und mit ihm sind auch 22 Fahrgeschäften an den Start gegangen. Im großen Fahrgeschäftetest haben wir fünf von ihnen getestet und anhand von vier Kategorien bewertet: Adrenalin, der Spaßfaktor, das Preis-Leistungs-Verhältnis, sowie die Gestaltung des Fahrgeschäftes. Mit dabei im Text: Der Nordic Tower, der 55 Meter hohe Propeller Anubis, die Rundfahrgeschäfte Escape und Takeoff, sowie die Achterbahn Euro-Coaster.
Der Riesenkettenflieger Nordic Tower
Wer einen ruhigen Start in den Wurstmarkt will, dem empfehlen wir das 80 Meter hohe Kettenkarussel Nordic Tower. Nach dem kleinen Adrenalinkick der ersten Minute tritt im angenehmen Flugwind Entspannung ein. Für acht Euro überblicken wir von hier oben den Wurstmarkt, aber auch Sehenswürdigkeiten, wie das Dürkheimer Fass und sogar bis nach Mannheim können wir sehen. Ästhetisch orientiert sich der Nordic Tower an nautischen Themen und der Nordsee.
Fazit: 4 von 5 Dubbegläsern.
Das Propellermodell Anubis
Anubis ist die altägyptische Gottheit der Toten. Passend zum Namen und der Gestaltung des Fahrgeschäftes fühlen wir uns während des Propellerfluges der Ohnmacht sehr nah. Wegen der dreifachen Schwerkraft kann es beim Flug und den oft unerwarteten Drehungen zu Sehstörungen kommen und das Blut versackt in die Beine. Anubis bietet somit den ultimativen Adrenalinkick. Mit acht Euro ist der Propeller zwar teuer, aber seine Wirkung hält noch lange nach der Landung an. Wir müssen nach dem Ausstieg erstmal etwas essen, damit wir seelisch und körperlich wieder zu uns finden.
Fazit: 2,5 von 5 Dubbegläsern
Die Achterbahn Euro-Coaster
Laut quietschend ruckelt unsere Gondel die Fahrspur entlang. Während Anubis uns immerhin in Sphären katapultiert hat, die wir zuvor noch nie erlebt hatten, löst der Euro-Coaster eher ganz gewöhnliche Schmerzen aus. Die harten Sitze drücken in den Rücken und auf die Schulter, in den zwei bis drei lustigen Gondel-Abfahrten und den Kurven baumelt der Kopf hin und her. Es geht abenteuerlich zu, aber nicht, wie wir es uns wünschen würden. Für happige sieben Euro war immerhin das Fahrpersonal außerordentlich freundlich.
Fazit: 1 von 5 Dubbegläsern
Das Rundfahrgeschäft Escape
Escape wurde uns als Hirnrüttler angekündigt. Nach dem Höllenritt mit Anubis ist die Fahrt mit Escape für uns dann aber die lustigste und schönste Erfahrung auf dem gesamten Wurstmarkt. Angefangen bei der liebevollen Gestaltung im indischen Stil, über den mit fünf Euro preiswerten Eintritt bis hin zur Fahrt selbst. So simpel die Drehscheibe mit ihren Dreharmen auch ist, so spaßig ist es für uns, von ihr durchgewirbelt zu werden und immer wieder neue Drehungen zu spüren. Der Richtungswechsel gegen Ende der Fahrt erlaubt eine kurze Verschnaufpause.
Fazit: 5 von 5 Dubbegläsern
Das vertikale Rundfahrgeschäft Take-Off
Während Escape uns auf Bodehöhe durchwirbelt, wird es bei Take-Off wieder etwas luftiger. Denn hier stellt sich die drehende Radscheibe mit den drehenden Gondeln fast senkrecht auf. Unsere Mägen sind dankbar, dass es bei Take-Off keine ruckartigen Bewegungen gibt und man durch die vielen Drehungen vor allem in die Rückenlehne gedrückt wird. Mit fünf Euro ist nicht nur der gute Eintrittspreis ein Relikt vergangener Jahrzehnte, sondern auch die Gestaltung des Fahrgeschäftes mit sexistischen Frauen-Darstellungen und dem französischen Elektro-Duo Daft Punk, die ihr letztes Album 2013 veröffentlichten. Insgesamt aber macht die Fahrt auf dem Take-Off viel Spaß.
Fazit: 3 von 4 Dubbegläsern
Der Ehre halber: Das Riesenrad Jupiter
Ein würdevoller Abschluss bietet dann das Riesenrad Jupiter. Der sanfte Riese in griechisch-römischer Gestaltung hat seinen Titel als Urvater der Fahrgeschäfte wahrlich verdient. Im seichten Wind krönen die vier bis fünf Runden unseren Fahrgeschäftetest mit einem Blick über die Schubkärchler, Menschenmassen und anderen Fahrwerke. Auch ohne Adrelanlin ein Muss für jeden Wurstmarkt-Besucher.