Messe: 20. Art-Karlsruhe startet am 4. Mai Ein Fest des Sehens und Staunens
Meterhohe Skulpturen, farbenfrohe Aquarelle, feine Zeichnungen, Druckgrafik, Installationen, Fotografie: In den lichten Hallen spiegelt sich in allen Variationen die Gestaltungskraft von 120 Jahren – „angefangen bei der Klassischen Moderne bis zu Positionen frisch aus den Ateliers“, so der Ausblick der Veranstalter dieser Messe, die zu den größten ihrer Art zählt und dieses Jahr 20. Jubiläum feiert. Herzstück ist das Programm der ausstellenden Galerien, die vom zeitlosen Klassiker bis zum Newcomer unterschiedlichste Preisklassen und Stilrichtungen zusammenführen.
Eindrücke kann man schon von zuhause aus gewinnen: Seit einigen Tagen bietet artsy eine Online-Ausstellung an. Dazu empfiehlt sich das messeeigene Galerienverzeichnis. Die Hallen sind nach Schwerpunkten eingeteilt: Halle 1 zeigt Druckgrafik und Auflagenobjekte, Halle 2 Kunst nach 1945 und Gegenwartskunst, Halle 3 Klassische Moderne und Gegenwartskunst und Halle 4 Contemporary Art 21.
26 Skulpturenplätze in den Hallen
Für Auflockerung sorgen 26 Skulpturenplätze, die erstmals in allen Hallen zu finden sind. Das Spektrum plastischer Kunst reicht von figurativen Positionen der Gegenwart bis zur Konkreten Kunst. Villa de Arte Galleries (Barcelona) etwa zeigt strenge wie ideenreichen Skulpturen von Arik Levi (Halle 1), während Herbert Mehlers von disziplinierter Formgebung geprägte Stahlarbeiten am Skulpturenplatz von „Die Galerie“ (Frankfurt) in Halle 3 zu sehen sind. Ins Auge fällt die Installation „The Cage“ aus 600 Vogelkäfigen von Fahar Al-Salih (Yvonne Hohner Contemporary). Fünfeinhalb Meter hoch, fünf Meter breit und acht Meter lang – ein Großkaliber. Ihr Thema:„Heimat“.
Auch politisch geht es zu. Die Stuttgarter Galerie Schacher – Raum für Kunst widmet der jungen Künstlerin Joséphine Sagna eine One-Artist-Show. In großformatigen Gemälden thematisiert Sagna ihre Erfahrungen und Emotionen als schwarze Frau in einer überwiegend weißen Gesellschaft. Die Galerie J. J. Heckenhauer greift mit dem Ukrainer Sergii Chaika das Kriegsthema auf. Auch das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) zeigt politische Kunst, darunter Arbeiten der ukrainischen Medienkünstlerinnen Alina Bukina und Anna Manankina. Präsentiert wird zudem die Online-Plattform „antiwarcoalition.art“, die weltweit Künstler-Statements gegen den Krieg sammelt und teilt.
Messe ehrt ihren Gründervater
Viel tut sich rund um die Kunst. Neben dem SWR2-Messetalk und dem LBBW-Monopol-Talk vereint das Artima art meeting als offen zugängliches Symposium sechs Vorträge, die das Messejubiläum mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit verbinden. Zu den Rednern zählen neben dem Aktionskünstler HA Schult und den Nachhaltigkeitsexperten Stefanie und Uwe Voigt (Uni Augsburg) auch der langjährige und nun scheidende Messe-Kurator Ewald Karl Schrade. Ihren Gründervater ehrt die Messe auch damit, dass sie seiner Sammlung diesmal ihre Sonderschau widmet.
Auch Preise werden verliehen: Neben dem Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift und dem art Karlsruhe-Preis für die beste One-Artist-Show wird erneut der Loth-Skulpturenpreis, gestiftet von der L-Bank, vergeben.
Info
Art-Karlsruhe – Messe für klassische Moderne und Gegenwartskunst, Messeplatz 1, 4.-7. Mai, geöffnet: Do 4.5., 11-20, Fr/Sa 5./6.5.: 11-19, So 7.5., 11-18 Uhr; Info/Tickets: Tel. 0721 3720-5005, www.art-karlsruhe.de