Country-Theater: »The Broken Circle« Familiendrama im Konzertformat
2019 kam „The Broken Circle“ von Johan Heldenbergh und Mieke Dobbels in Karlsruhe – als deutsche Erstaufführung und in Koproduktion mit dem Stadsteater Uppsala – mit großem Erfolg auf die Bühne. Pate stand für das Stück das Kirchenlied „Will the Circle be unbroken“, das von vielen bekannten Country-Stars von Johnny Cash bis Kenny Rogers gesungen wurde und vom Verlust einer geliebten Person handelt, die man im Jenseits wieder treffen möchte. Die Inszenierung von Anna Bergmann, Schauspieldirektorin am Staatstheater, fand 2019 durchweg gute Kritiken für ihre Emotionalität und visuelle Ausdruckskraft und wird jetzt wieder aufgenommen.
Die Ausgangssituation ist ein Abschiedskonzert, denn Elise (Frida Österberg), die sich jetzt Alabama nennt, hat beschlossen, sich umzubringen. Mit dem Tod ihrer sechsjährigen Tochter hat sie verloren, was ihr am wichtigsten war – und damit auch alle Lebensfreude. In Rückblenden lassen sie und ihr Partner Didier (Jannek Petri) Schlüsselszenen ihrer Liebe aufleben. Sie sind ein ungewöhnliches Paar: Didier spielt Banjo in einer Bluegrass-Band und ist Atheist. Elise ist eine Lebenskünstlerin, die glaubt, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde. Sie ist Tätowiererin, ihr Körper ist wie eine Illustration ihres Lebens. Die Musik lässt die beiden so unterschiedlichen Menschen zueinanderfinden.
Als ihre Tochter Maybelle geboren wird, ist das Glück der kleinen Familie perfekt. Doch mit sechs Jahren erkrankt das Kind an Leukämie. Und für die Familie beginnt der zermürbende Kampf gegen eine übermächtige Krankheit, den das Kind verlieren und die ihre Beziehung zerstören wird. Die Musik zu dieser emotionalen Achterbahnfahrt und der Suche nach Sinn und Hoffnung steuert eine Bluegrass-Band bei, die sich zusammensetzt aus Nathan Bontrager sowie Clemens, David und Florian Rynkowsky.
Info
Ottessa Moshfegh: »Lapvona«. Roman. Übers. Anke Caroline Burger. Hanser Berlin 2023. 335 S., 26 €