Im Trend Fermentieren von Wildpflanzen: Seminare zeigen, wie’s funktioniert

Fermentiert gerne Wildpflanzen: Michael Machatschek.
Fermentiert gerne Wildpflanzen: Michael Machatschek.

Von Bier über Sojasauce bis zum Joghurt, von japanischer Misopaste über koreanisches Kimchi bis zum deutschen Sauerkraut: Fermentiertes ist buchstäblich in aller Munde. Dass es auch mit Wildpflanzen geht, vermitteln Seminare.

Von Bier über Sojasauce bis zum Joghurt, von japanischer Misopaste über koreanisches Kimchi bis zum deutschen Sauerkraut: Fermentiertes ist buchstäblich in aller Munde. Das Fermentieren ist nicht nur eine nützliche Methode, Lebensmittel haltbar zu machen, es verleiht ihnen auch einen besonderen Geschmack.

Nicht zuletzt gilt es als sehr gesund. Die „Fermentos“, glühende Anhänger des Haltbarmachens mittels natürlich vorkommender Bakterien, schwören darauf. Beim Essen von „natürlich“ Fermentiertem nehme man lebende gutartige Bakterien auf, die im Darm ihr gesundes Potenzial entfalten könnten. Sie sollen das Immunsystem stärken, Allergien vorbeugen, Verstopfung verhindern und sogar eine präventive Wirkung gegen Krebs haben.

Wissenschaftlich noch wenig erforscht

Wissenschaftlich erwiesen sei das noch nicht, heißt es im Wissenschaftsportal „Quarks.de“ dazu. Allerdings legen demzufolge Studien eine positive Wirkung von fermentierten Milchprodukten nahe.

„Unabhängig davon sind viele fermentierte Lebensmittel aber reich an Vitaminen, enthalten Ballaststoffe oder andere wichtige Inhaltsstoffe und sind daher als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung zu empfehlen“, schreibt Johannes Kolb auf quarks.de. „Diese Art der Konservierung ist Jahrtausende alt und hat nicht nur geholfen, Menschen das ganze Jahr über mit Nährstoffen zu versorgen, sondern auch zur Entstehung von kulinarischen Kulturgütern beigetragen: Frankreich ohne Rohmilch-Camembert, Korea ohne Kimchi, Italien ohne Salami – da würde was fehlen.“

Seminare in Johanniskreuz und Gundersweiler

Naturfreunde, die sich selbst darin probieren möchten, sind in den Seminaren von Buchautor und Vegetationskundler Michael Machatschek richtig: Am Do 29.8., 9-17 Uhr, leitet er im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz den Kurs „Nahrhafte Landschaft – Fermentieren von Wildpflanzen“. Er gebe Anleitung zur Herstellung heilsamer Wildpflanzen-Fermente und wolle Anreize für sauer-aromatische Gaumenfreuden eröffnen, so die Veranstalter. Auch beleuchte er die Nutzungsmöglichkeiten von Wald und Wiese, ob Sprossen, Knospen, Blätter, Stängel, Samen, Früchte oder Wurzeln. Infos/Anmeldung: umweltakademie@sdw-rlp.de, www.sdw-rlp.de, 063625644-45 oder -47

Das Seminar „Nahrhafte Landschaft – Wildobst“ der Wildnisschule am Donnersberg leitet Machatschek am Sa 31.8., 9-17 Uhr, im Waldcamp Messersbacherhof bei Gundersweiler. Anhand der Wildobstverwertung solle eine Übersicht verwendbarer Früchte und Nussfrüchte dargestellt werden, was auch den Blick auf ihren ökologischen Nutzen richte. Die Teilnehmenden verarbeiten das Sammelgut und erschmecken den Unterschied zwischen rohem und fermentiertem Obst. Infos/Anmeldung: wildnisschule-donnersberg.de

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