Am 18. Oktober Literatur: Tijan Sila liest in Herxheim

Fand nach Kriegsgräueln auf dem Balkan in der Pfalz eine neue Heimat: Tijan Sila.
Fand nach Kriegsgräueln auf dem Balkan in der Pfalz eine neue Heimat: Tijan Sila.

Zehn Jahre alt war Tijan Sila, als 1991 mit dem Zerfall Jugoslawiens der Balkankrieg ausbrach. Bis er 1994 mit seinen Eltern nach Deutschland fliehen konnte, lernte er, im belagerten Sarajewo zu überleben. Sein Roman „Radio Sarajevo“ erzählt davon.

Es sei „die Geschichte meiner Kindheit und meines Kriegs“, sagt Tijan Sila über „Radio Sarajevo“. Am Freitag, 18.10., liest der Ingeborg-Bachmann-Preisträger 2024 im südpfälzischen Herxheim aus dem Buch, das viele bewegt hat.

Sila beschäftigt die Frage, was die Erfahrung von Krieg und Gewalt mit jungen Menschen macht und welche Folgen sie ein Leben lang hat. Im Nachwort seines Buches, das mittlerweile die 7. Auflage erreicht hat, erklärt der Autor, es sei ein Versuch seiner Generation, den Kriegskindern, ein Denkmal zu setzen. „In Bosnien wird die Generation meiner Eltern die ,entwurzelte’ oder die ,ausgerissene’ genannt. Meine Generation aber hat keinen Spitznamen, wir sind die Vergessenen. Ich schrieb dieses Buch auch, um dem Vergessen etwas entgegenzusetzen.“

Tijan Sila, 1981 in Sarajevo geboren, wuchs nach der Emigration nach Deutschland in Landau auf und studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg. Heute lebt er in Kaiserslautern und unterrichtet an einer Berufsschule.

Tijan Sila: Lesung aus »Radio Sarajevo« – Fr. 18.10., 20 Uhr, Villa Wieser, Obere Hauptstraße 3, Herxheim;
Tickets: reservix.de

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