Klassik Tetzlaff-Quartett in Freinsheim: Leidenschaft und Zweifel
Dass Christian Tetzlaff mit seinem Quartett wieder auf der Bühne stehen wird, klingt sicher bestens in den Ohren der Kammermusikfreunde in der Region. Der 57-Jährige, als Geiger international gefragt und mit den namhaftesten Orchestern auf den Bühnen, hat sein Publikum in Freinsheim nicht nur im Zusammenspiel mit seinem Streichquartett aufhorchen lassen. Vielen dürfte er ebenso durch seinen Soloauftritt mit sechs Sonaten und Partiten für Solo-Geige vor zwei Jahren als Solist und Bach-Interpret in bester Erinnerung geblieben sein.
Im Quartett auf bedeutenden Bühnen Europas
Nun kommt er zurück in den Von-Busch-Hof, zusammen mit seiner Schwester Tanja Tetzlaff (Violoncello), Elisabeth Kufferath (Violine) und Hanna Weinmeister (Viola). Das Tetzlaff-Quartett steht in einem Jubiläumsjahr: Vor 30 Jahren wurde es ins Leben gerufen, und es ist ebenfalls gern gehört und auf den bedeutendsten Podien Europas und darüber hinaus gesehen.
Gespielt werden das leidenschaftliche, tiefromantisch getönte Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 13, das Felix Mendelssohn Bartholdy mit gerade mal 18 Jahren geschrieben hat, sowie das fünfsätzige Streichquartett d-Moll op. 56 von Jean Sibelius, von ihm mit dem Titel „Voces intimae“, das heißt „innere Stimmen“, versehen und damit als sehr persönliches Werk gekennzeichnet. Es findet sich auf der ersten CD des Ensembles von 2010, ein nachdenkliches, melancholisches Stück, 1909 in einer Zeit voller Krisen und Selbstzweifel des finnischen Komponisten geschrieben, der damit zaghaft an der Tür zur Moderne angeklopft hat.
Von-Busch-Hof konzertant: Tetzlaff-Quartett – Di 23.4, 19 Uhr, im Kulturzentrum Von-Busch-Hof in Freinsheim; Tickets: vbh-konzertant.de