Wandern in Baden Über den Bergdörfern der Fächerstadt: Augenblick-Runde bei Karlsruhe

Im Zeichen des Auges: Auf der Augenblick-Tour bei Karlsruhe.
Im Zeichen des Auges: Auf der Augenblick-Tour bei Karlsruhe.

Im Frühjahr wurde in Karlsruhe eine neue Wanderroute vorgestellt: Die zehn Kilometer lange „Augenblick-Runde Karlsruhe Rittnert“ ist der neueste Teil einer Wanderwegserie des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Sie führt „über den Dächern von Karlsruhe“ entlang, streift die Höhenstadtteile und Stationen wie den Waldspielplatz, den Waldlehrpfad und eine Himmelsliege.

Es geht durch die typische offene Landschaft, die die Höhengebiete um Karlsruhe prägt, und durch waldige Abschnitte, in denen ziemlich viel los ist. Als Einstieg in die Augenblick-Tour bietet sich der Turmberg in Karlsruhe-Durlach an, es gibt aber auch alternative Startpunkte. Mit einem geländegängigen Gefährt und der Bereitschaft, einige Stellen zu umfahren, kann man aus der Route eine kleine, familienfreundliche Radtour gestalten. Dasselbe gilt für die Mitnahme eines Outdoor-Kinderwagens.

Start in Durlach: Eine Standseilbahn fährt auf den Turmberg.
Start in Durlach: Eine Standseilbahn fährt auf den Turmberg.

Durlachs Hausberg ist als Ausflugsziel beliebt: Die Turmbergbahn tuckert hinauf und hinunter, von den Terrassen hat man gute Aussicht. Auch für das leibliche Wohl ist hier oben gesorgt, nur der Turm selbst – eigentlich ein mittelalterlicher Bergfried und einziger Rest der Burg Hohenberg – ist zurzeit nicht begehbar und in ein Gerüst gehüllt. Ein Blick auf den Schilderbaum bei den Aussichtsterrassen zeigt, dass viele Wege von hier abgehen, und die Markierung mit dem typischen „Schwarzwald-Auge“ ist leicht zu finden.

Durch Weinberge und Wiesen

Im Lauf der Tour trifft man zusätzlich immer wieder auf die Raute des Schwarzwaldvereins. Über Treppenstufen, die umgangen werden können, geht es vom Turmberg hinab und vorbei an den Weinlagen des Staatsweinguts Karlsruhe-Durlach. Über die Straßen „Auf dem Guggelensberg“, „Im Zeitvogel“ und „In der Tasch“ kommt man am Hotzerbrunnen vorbei zur Rittnertstraße, auf der es ein Stück auf dem parallel verlaufenden Radweg entlanggeht. Die Straße wird auf Höhe des Schönstatt-Geländes gequert, und es bietet sich an, einen Blick in die kleine Kapelle am Wegesrand zu werfen.

Offene Hügellandschaft: Teilweise führt der Weg durch Wiesen und Felder.
Offene Hügellandschaft: Teilweise führt der Weg durch Wiesen und Felder.

Das Sträßchen „Im Eisenhafengrund“ führt nun hinaus in eine offene Landschaft, in der es an Tierkoppeln und weitläufigen Wiesen vorbei geht. Immer wieder sind Weitblicke möglich auf Karlsruhes Bergdörfer Wolfartsweier, Bergwald und Hohenwettersbach, die dem Ausflügler buchstäblich „zu Füßen“ liegen. Während Karlsruhe selbst erst 1715 gegründet und auf dem Reißbrett so geplant wurde, dass sich das Straßensystem der Stadt vom Schloss ausgehend wie ein Fächer entfaltet, sind diese Dörfer wesentlich älter. Wie Durlach, das von 1565 bis 1718 sogar Residenzstadt der badischen Markgrafen war, existierten diese später in die sogenannte „Fächerstadt“ eingemeindeten Dörfer bereits im Mittelalter.

Wissenswertes im Wald

Nach etwa drei Kilometern ist man im Wald und beim Parkplatz „Lotharpfad“ angekommen. Dieser sollte nicht mit seinem bekannten Namensvetter im Schwarzwald verwechselt werden, zumal dann, wenn man hier in die Karlsruher „Augenblick-Runde“ einsteigen möchte.

In dem Waldstück ist spürbar mehr Betrieb als auf dem Wegabschnitt zuvor. Ausflügler aller Couleur sind hier unterwegs, und an den vielen unterschiedlichen Stationen des Waldlehrpfads gibt es einiges zu entdecken: Im Gehege trottet Damwild gemächlich vor sich hin, Baumliegen schaukeln am Hang. Kinder toben an den Spielstationen und probieren sich am Sportangebot aus. Dazu gibt es allerlei Wissenswertes über Flora und Fauna.

Ein Dachs klärt auf: Auf dem Waldpfad erklären Schilder Flora und Fauna. Das gefällt auch Kindern.
Ein Dachs klärt auf: Auf dem Waldpfad erklären Schilder Flora und Fauna. Das gefällt auch Kindern.

An der Station „Wechselspiel“, die man nach zwei weiteren Kilometern erreicht, verlässt man den Wald, und es geht erneut hinein in eine sanft-hügelige Wiesenlandschaft. Schnell ist der neu geschaffene „Augenblick“-Platz erreicht. Eine Tafel hilft, die Berge am Horizont zu benennen, und der obligatorische Eintrag ins Gästebuch darf auch nicht fehlen. Weiter führt die Tour nun in einem großen Bogen erneut in Richtung der Rittnertstraße, die am Parkplatz „Sumpfweg“ überquert wird. Auf dem Dürrbachhaldenweg wandert es sich leicht ansteigend zum Rittnerthof und an der hübschen Rosenallee entlang weiter in Richtung Schützenhaus. Über die Jean-Ritzert-Straße geht es, erneut leicht ansteigend, noch am Waldspielplatz und dem Waldseilpark vorbei – und schließlich zurück zum Durlacher Turmberg.

Wegweiser

Augenblick-Runde Karlsruhe Rittnert: 10,1 Kilometer, 140 Höhenmeter, Dauer etwa zwei Stunden und 40 Minuten. Da die Markierung nicht einheitlich gestaltet ist, empfiehlt sich die Mitnahme von zusätzlichem analogem oder digitalem Kartenmaterial. Wer Wander-Apps nutzt, findet die Tour etwa auch bei Outdooractive. Der Turmberg in Karlsruhe-Durlach kann mit dem Bus oder der Turmbergbahn angefahren werden. Es gibt einige Parkplätze. Alternative Einstiege in die Wanderung sind bei den Parkplätzen Lotharpfad, Sumpfweg oder Rittnertwald möglich. Einkehrmöglichkeiten bieten unter anderem das Bistro-Restaurant „Anders auf dem Turmberg“ oder das Schützenhaus auf dem Turmberg.

Aussichtsreiche Betonmoderne: die Turmbergterrassen über Durlach.
Aussichtsreiche Betonmoderne: die Turmbergterrassen über Durlach.
Zugewuchert: kleine Kapelle am Wegesrand.
Zugewuchert: kleine Kapelle am Wegesrand.
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