Pfälzerwald Z’samme wandern und singen: Ein Erlebnis unterhalb der Maxburg

Wanderführer Rolf Schlicher beschirmt Sänger Ede Eber-Huber. Geregnet hat’s aber nur kurz.
Wanderführer Rolf Schlicher beschirmt Sänger Ede Eber-Huber. Geregnet hat’s aber nur kurz.

So war die Hambacher Songwanderung bei Neustadt: 27 Sangesfreudige aus ganz Deutschland wanderten singend durch den Pfälzerwald.

Wenn der Himmel wirklich Platz für all jene bietet, die beten, dann könnte dieser himmlische Platz zumindest kurzzeitig auch auf Erden, genau gesagt: im Pfälzerwald sein. Vor allem dann, wenn auf den Spuren von Songs wie „Mrs. Robinson“ von Simon and Garfunkel ein Wandertrupp der besondern Art unterwegs ist, angeführt von dem Neustadter Musiker Ede Eber-Huber.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Zum wiederholten Mal hat die Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins Hambach, einem Ortsteil von Neustadt, Ende September dazu eingeladen. „Hambacher Songwanderung“ heißt das offiziell, und kaum ist der Termin bekannt, kommen die ersten Anmeldungen. Am 30. September war folglich eine bunt bestückte Schar unterwegs, 27 Sangesfreudige aus Berlin, dem Hunsrück, von der Mosel, aus Weil am Rhein, Kaiserslautern und natürlich aus Neustadt.

Folk- und Rocksongs sind die Spezialität von Ede Eber-Huber. Jahrgang 1955 und in Neustadt-Haardt zu Hause, ist er seit seinem 15. Lebensjahr bekennender Neil-Young-Fan und in verschiedenen Bands aktiv – aktuell in der „Uffbasse Palzbänd“. Kein Wunder also, dass nicht nur Klassiker – wie eben „Mrs. Robinson“ – auf dem Programm stehen. Zum Repertoire gehören aber auch bekannte Melodien, deren Texte ins Pfälzische übersetzt wurden. Ein Beispiel gefällig? Wer sich den Soundtrack von Manfred Manns „Mighty Quinn“ ins Ohr ruft, muss sich dazu nur den Text „Uff die Maxburg nuff“ vorstellen.

Das Schloss im Rücken, Hambach vor Augen: erste Station der Songwanderung.
Das Schloss im Rücken, Hambach vor Augen: erste Station der Songwanderung.

Die Maxburg – das ist das Hambacher Schloss, ein Ort der deutschen Demokratiegeschichte. Von Neustadt aus zogen Ende Mai 1832 Zigtausende den Berg hinauf, um unter anderem für freiheitliche Grundrechte einzutreten. Klar, dass denn auch das Spott- und Kampflied „Die freie Republik“ von 1837 angestimmt wird, als die Wanderer die erste Rast unterhalb der Burg, am Eingang zum Schlosswanderweg einlegen: „In dem Kerker saßen zu Frankfurt an dem Main“ erzählt die Geschichte von sechs Studenten, die für Freiheit und Bürgerglück kämpften und sich dabei von der Obrigkeit nicht unterkriegen ließen. Durchaus aktuell und damit kein Zufall, dass es auf der Wunschliste zu finden war.

Überhaupt die Wunschliste. 111 Lieder umfasst das Songbook, das Ede Eber-Huber vor dem Start im Hambacher Weingut Naegele verteilt. Jeder kann sich etwas wünschen – die Auswahl reicht am Ende von Dylan- und Beatles-Klassikern bis hin zu Reinhard Meys „Über den Wolken“. Sie ist so vielfältig wie die Wandergruppe selbst. Was im Übrigen auch für das Wetter gilt: Beim Marsch durch die Weinberge zwischen Neustadt und Maikammer und am Haardtrand entlang zwingt die Sonne dazu, sich von Pulli und Regenjacke zu befreien. Allzu tief in den Rucksack darf beides allerdings nicht verschwinden: Wie im April, gibt es immer wieder heftige Regenschauer, was den Spaß am z’samme wandern und z’samme singen keinesfalls schmälert.

Das Aufeinandertreffen von Wanderern und Sänger erinnert dabei ein wenig an die Geschichte von Hase und Igel. Wann immer die Gruppe Rast macht – Ede Eber-Huber ist schon da. Selbst wenn er zwischendrin mal einbremst: „Geht ein bisschen langsamer, damit ich mehr Zeit habe.“ Mit dem E-Bike samt Anhänger pendelt er von Station zu Station, wo jeweils das technische Equipment aufgebaut werden muss.

Zum dritten Mal hat Eber-Huber sein Equipment aufgebaut.
Zum dritten Mal hat Eber-Huber sein Equipment aufgebaut.

Wie bei der Hitparade mit Dieter Thomas Heck, steht am Ende das große Finale. Den idealen Schauplatz dafür bietet das Hambacher Weingut Müller-Kern. In der großen Halle neben der Vinothek lässt es sich bei einem guten Tropfen aushalten, während Ede Eber-Huber auf die „Top Drei“ einstimmt. Obwohl, eine Überraschung sind sie eigentlich nicht. Vor allem nicht der Spitzenreiter. Was, wenn nicht das „Palzlied“, wäre der krönende Abschluss einer musikalischen Wanderung zwischen Pfälzer Reben und Pfälzerwald.

Mehr zum Veranstaltungsprogramm des Pfälzerwald-Vereins Hambach, bei dem es am 31. Oktober zum Beispiel bei einem Funzelabend auf der Hohen Loog um Waldgeister geht, finden Sie hier.

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