Pfälzer Drinks So schmeckt Rieslingschorle als Cocktail

Unser Autor Timo Benß mit seinem Cocktail „Fancy Rieslingschorle“.
Unser Autor Timo Benß mit seinem Cocktail »Fancy Rieslingschorle«.

Kann man Rieslingschorle so stark abwandeln, dass ein Cocktail daraus wird? Wir haben es versucht und dabei den pfälzischsten aller Cocktails erfunden.

Rieslingschorle – der einzig wahre Pfälzer Cocktail. So ungefähr waren einige Reaktionen, nachdem ich vor ziemlich genau einem Jahr an dieser Stelle darüber geschrieben hatte, wie man möglichst pfälzische Cocktails mixen kann. Ich mag Rieslingschorle, keine Frage. Besonders an warmen Spätsommerabenden mit Freunden auf einem Weinfest. Doch – und da bin ich jetzt besonders dibbelschisserisch – Schorle ist gar kein Cocktail, nicht einmal ein Longdrink. Dafür fehlt ihm die Spirituose. Vielleicht höchstens ein Weinmischgetränk.

Doch wie könnte ein Cocktail aussehen, wenn man ihn auf dem pfälzischsten aller Getränke aufbaut? Geht das überhaupt? Und schmeckt es dann noch nach Rieslingschorle?

Was ist ein Cocktail?

Zuerst einmal: Was definiert überhaupt einen Cocktail? In den Anfangszeiten der Barkultur war damit ein ganz bestimmter Drink gemeint, der nur drei Zutaten kennt: Whisky, Zucker und Bitter. Heute kennt man diesen Drink als „Old Fashioned“ – denn es ist die alte Art, einen Cocktail zu machen. Der Begriff „Cocktail“ wurde aber längst ausgeweitet: Schon der legendäre Barkeeper Jerry Thomas nannte 1862 in seinem Bartenders Guide eine ganze Kategorie „Cocktails“. Darunter fielen im Laufe der Zeit immer mehr Drinks, die Thomas in der Erstausgabe noch unter „Sonstige“ führte. Cocktail-Hardliner unterscheiden auch heute noch zwischen „Cocktails“ und „Longdrinks“ – und definieren letztere als einen Drink, der aus einer Spirituose und einem sogenannten Filler besteht. Die International Bartenders Association (IBA), der internationale Dachverband der Barmixer, kennt seit 2011 diese Unterscheidung jedoch nicht mehr.

Also: Wenn wir einen Pfälzer Cocktail mixen wollen, muss er aus einer Spirituose und weiteren Zutaten bestehen. Nun könnte man auf die Idee kommen, einfach einen Schuss Schnaps in das mit Rieslingschorle gefüllte Dubbeglas zu kippen – aber so einfach wollen wir es uns nicht machen. Es soll ja auch schmecken.

Der beste Gin zum Riesling

Als Spirituose eignet sich ein Gin ganz gut, da seine feinen Noten gut mit dem Wein harmonieren können. Hier sollte man darauf achten, dass man den passenden Gin zum Wein nimmt. In meinem Fall hat „The Botanist“ ganz gut gepasst, ein Dry Gin von der Insel Islay, der südlichsten Insel der Inneren Hebriden in Schottland. Dort können die Menschen nämlich nicht nur Whisky brennen, sondern auch wunderbaren Gin herstellen. Den Gin geben wir in gleichen Teilen wie den Wein in ein Lowball-Glas.

Um den Cocktail sommerlicher zu machen, fehlt nun noch ein bisschen Zucker. Den bekommt man entweder mit Sirup oder mit Likör. Da wir schon Gin und Wein verwenden, nehmen wir einen Sirup. Beim Gang durch die Regale eines Supermarktes habe ich einen Sirup mit der Geschmacksrichtung „Grüner Apfel“ entdeckt. Damit lässt sich wunderbar die Aromatik des Rieslings betonen.

Und was ist mit dem Wasser?

Als letzten Schritt müssen wir übers Wasser reden. Denn mit normalem Mineralwasser würden wir den Cocktail nicht spritzig genug bekommen. Also tauschen wir das durch Sodawasser aus. Das muss man nicht machen, aber es bringt nochmal eine ganz andere Frische mit hinein.

Der Cocktail wird nun direkt im Glas gebaut, Eis wird dazugegeben und als Garnitur nehmen wir eine Traube, eine Limettenecke und frische Minze – es ist ja schließlich ein Sommer-Drink.

Viel Spaß beim Nachmachen!

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An dieser Stelle finden Sie Umfragen von Opinary.

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