Corona 500.000 Erstimpfungen in der Aktionswoche

Geimpft wurde auch in einem umgebauten Schwebebahn-Wagen in Wuppertal.
Geimpft wurde auch in einem umgebauten Schwebebahn-Wagen in Wuppertal.

Gesundheitsminister Spahn hat sich zufrieden mit der Anzahl der Impfungen in den vergangenen Tagen gezeigt. Eine Mehrheit der Bevölkerung befürwortet, dass nur Geimpfte und Genesene in Restaurants und zu Veranstaltungen dürfen.

Im Zuge der bundesweiten Aktionswoche zur Corona-Impfung haben sich nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Hunderttausende Menschen impfen lassen. „Wir haben in der Aktionswoche insgesamt rund 500.000 der wichtigen Erstimpfungen geschafft, etwa die Hälfte dürfte auf Aktionen zurückgehen“, sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vereine, Organisationen und Freiwillige hätten bundesweit rund 1500 Impfaktionen auf die Beine gestellt.

Unterdessen hat in Italien die Ausweitung der Anwendung des sogenannten grünen Passes für Corona-Impfungen und -Tests zu einer deutlichen Zunahme der Impfbereitschaft geführt. „Landesweit gab es einen Anstieg der Terminvereinbarungen für Erstimpfungen um 20 bis 40 Prozent im Vergleich zur Vorwoche“, teilten die Behörden mit. In Italien müssen ab dem 15. Oktober alle Arbeitnehmer mit dem „grünen Pass“ eine Corona-Impfung oder einen negativen Test vorweisen, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen. Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen kann, muss mit einer Suspendierung rechnen.

Karl Lauterbach kritisiert Sebastian Kurz

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat kritisch auf den Vorstoß des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz reagiert, der eine sichere Wintersaison in dem Alpenland versprochen und Après-Ski nur für Geimpfte in Aussicht gestellt hatte. „Wie die nächste Wintersaison aussehen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand seriös vorhersagen – auch nicht der österreichische Bundeskanzler“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Lauterbach erklärte, er würde aus heutiger Sicht „eher davon abraten, unter Ischgl-ähnlichen Bedingungen zu feiern“ und verwies auf Impfdurchbrüche.

Kritik an Vorstoß von Andreas Gassen

Auch die Forderung von Kassenärzte-Chef Andreas Gassen nach Aufhebung aller Corona-Beschränkungen Ende Oktober ist bei Lauterbach und anderen Experten sowie Politikern auf massive Kritik gestoßen. Lauterbach bezeichnete den Vorstoß auf Twitter als „nicht ethisch vertretbar“. Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz hält die Idee für abwegig. Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sagte NDR Info, für eine Lockerung bräuchte es eine Impfquote bei den über 60-Jährigen von deutlich über 90 Prozent, in der Gesamtbevölkerung von über 80 Prozent.

Eine Mehrheit der Bevölkerung befürwortet nach wie vor eher striktere Maßnahmen. 57 Prozent der Menschen finden es richtig, wenn nur gegen das Coronavirus Geimpfte und davon Genesene ins Restaurant gehen oder Veranstaltungen besuchen dürfen, ergab eine Insa-Umfrage im Auftrag der „Bild am Sonntag“.

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