Meinung AfD-Austritt Michael Frischs war überfällig

Ein Foto aus dem Jahr 2019. Damals folgte Michael Frisch (links) Uwe Junge an der Spitze des AfD-Landesvorstands .
Ein Foto aus dem Jahr 2019. Damals folgte Michael Frisch (links) Uwe Junge an der Spitze des AfD-Landesvorstands .

Gefremdelt hat Michael Frisch schon lange mit der AfD. Nun hat der frühere Landes- und Fraktionsvorsitzende der Partei den Rücken gekehrt.

Der Donnerhall blieb am Mittwoch aus, als der Ex-Chef der rheinland-pfälzischen AfD, Michael Frisch, der Landespartei den Rücken gekehrt hat. Der Schritt war vorhersehbar, mit dem der 67-Jährige einem Parteiausschluss zuvor gekommen ist.

Und dennoch sagt der Austritt etwas über die Partei aus. Nach Uwe Junge, der die AfD 2016 in den Mainzer Landtag geführt hat, ist Frisch der zweite Landesvorsitzende, der unsanft abgesägt wurde. Wie Junge zieht auch Frisch die Konsequenz, die AfD zu verlassen und dabei über deren Zustand zu klagen, über Opportunisten und Karrieristen zu schimpfen.

Mit ihrer Idee von der AfD gescheitert

Beide gehörten einst zu einer Gruppe von 100 Unterzeichnern, die den Parteiausschluss von Björn Höcke gefordert hat. Sie wollten die AfD zwar stramm rechts, aber innerhalb der Grenzen der Verfassung ausrichten. Damit sind sie gescheitert. Höcke, dem Spitzenkandidaten der AfD für die Landtagswahl in Thüringen, wird ein glänzender Wahlerfolg in Aussicht gestellt. Er sitzt fester im Sattel denn je. Ob ein Ex-Landeschef in Rheinland-Pfalz nun sein Parteibuch abgibt oder nicht.

Doch Michael Frisch und mehr noch Uwe Junge haben die AfD in Rheinland-Pfalz aufgebaut, die politische Arbeit professionalisiert und Strukturen geschaffen, in denen jene aufsteigen konnten, die Frisch jetzt kritisiert. Er wirft den Medien und der Gesellschaft vor, an der Radikalisierung der AfD einen Anteil zu haben. Sie hätten die Partei pauschal abgeurteilt und ausgegrenzt. Aber stimmt das? Nein. Es waren Kräfte innerhalb der Partei, die Höcke auf- und Frisch absteigen ließen.

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