KOMMENTAR Atomwaffen dürfen nie wieder eingesetzt werden

Hiroshima nach der Explosion der Atombombe.
Hiroshima nach der Explosion der Atombombe.

Der Friedensnobelpreis für die Atomwaffengegner von Nihon Hidankyo lenkt den Blick auf ein Thema, das leider wieder sehr aktuell ist. Eine gute Wahl.

Aus der Geschichte lernen – das gelingt, wenn überhaupt, am besten, wenn Geschichte für die Nachgeborenen lebendig, gleichermaßen erfahrbar vermittelt wird. Wer könnte das besser leisten als diejenigen, die diese Geschichte selbst erlebt – und meist unter ihr gelitten – haben?

Hiroshima und Nagasaki stehen bis heute für das unsagbare Grauen des Einsatzes von Atomwaffen. Fast 80 Jahre nach den Abwürfen von Atombomben auf die beiden japanischen Städte leben kaum noch Zeitzeugen von damals. Mit ihrem Ableben verblasst auch die Erinnerung daran. Derweil wächst weltweit die Anzahl der Staaten, die Atomwaffen besitzen oder danach streben.

Aus dem Schicksal der Überlebenden lernen

Und wenn Russlands Präsident Wladimir Putin angesichts des von ihm angezettelten Kriegs in der Ukraine immer wieder den Einsatz von Atomwaffen ins Spiel bringt, ist er nicht der Einzige, der solche Drohungen ausspricht. Wenn dann in sicherheitspolitischen Zirkeln über „taktische“ Atomwaffen, „Minibomben“ und „saubere“ Systemen räsoniert wird, gerät schnell aus dem Blick, dass all diese Waffen verheerende Wirkung haben.

In Zeiten, in denen das lange Undenkbare wieder angedacht wird, ist es wichtig und angebracht, den Friedensnobelpreis einer Organisation zu verleihen, die unermüdlich an die Atombombenabwürfe über Japan und deren Opfer erinnert. Denn die Lehre aus dem Schicksal der Überlebenden kann nur lauten: nie wieder!

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