Afghanistan Bundeswehr-Einsatz wird wohl verlängert

Bundeswehrsoldaten im afghanischen Kundus.
Bundeswehrsoldaten im afghanischen Kundus.

Die deutsche Politik stellt sich darauf ein, dass die Bundeswehr länger als bisher vorgesehen in Afghanistan bleibt.

„Die Bundeswehr ist auf verschiedene Szenarien vorbereitet“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Wochenende. Außenminister Heiko Maas (SPD) sprach sich für ein neues Bundestagsmandat aus. Mehrere ranghohe Nato-Diplomaten sagten der „Welt am Sonntag“, es gelte als „nahezu sicher“, dass die Nato über den 30. April hinaus in Afghanistan bleibe.

Derzeit rund 1100 deutsche Soldaten vor Ort

Ende April als Abzugstermin für die internationalen Truppen war noch unter Ex-US-Präsident Donald Trump anvisiert worden. Als Grund für die erwartete Verlängerung wurden unter Berufung auf Nato-Diplomaten die stockenden innerafghanischen Friedensgespräche, Defizite bei den afghanischen Sicherheitskräften, weitere Kontakte der Taliban zu anderen Terrorgruppen sowie die anhaltende Gewalt der Taliban gegenüber der einheimischen Bevölkerung genannt. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erhob schwere Vorwürfe gegen die radikalislamische Gruppe: Es sei ein inakzeptables Niveau an Gewalt zu beobachten, das sich auch gegen Mediziner, Richter und Journalisten richte.

Die Bundeswehr ist im Norden von Afghanistan für eines von fünf Nato-Gebieten zuständig. Ende März läuft das Bundestagsmandat für den Einsatz mit maximal 1300 Soldaten aus, derzeit sind etwa 1100 vor Ort.

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