Umwelt RHEINPFALZ Plus Artikel Designte Natur: Was kommt, wenn die Braunkohlebagger gehen

Urlaubsträume werden wahr, wo der Braunkohletagebau früher in den Eingeweiden der Erde wühlte: das Lausitzer Seenland.
Urlaubsträume werden wahr, wo der Braunkohletagebau früher in den Eingeweiden der Erde wühlte: das Lausitzer Seenland.

Das Kohlezeitalter liegt in seinen letzten Zügen. Die Tagebaue im Lausitzer Braunkohlerevier haben die Natur gründlich beschädigt. Was kommt danach? Künstliche Seen. Künstliche Berge. Und ein sehr reeller Berg an Problemen.

Sei wie die Stechpalme! „Die Stechpalme hat sich immer an die sich verändernden Verhältnisse anpassen können“, sagt Philipp Nellessen an einem sonnigen Brandenburger Septembermorgen, ehe er zur Schaufel greift. Er ist Vorstandsmitglied der Leag, des zweitgrößten deutschen Stromerzeugers nach der RWE. 2019 hatte die Leag einen Marktanteil von 16,2 Prozent, mehr als Vattenfall und Eon zusammen. Allerdings: Der Leag-Strom stammt fast vollständig aus Braunkohle. Abgebaut in den vier Lausitzer Tagebauen Jänschwalde, Welzow-Süd, Nochten und Reichwalde, verfeuert in den Kraftwerken Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg. Ein Geschäftsmodell, das bald keine Grundlage mehr hat. Spätestens 2038 endet in Deutschland das Zeitalter der Kohle. Nach dem Willen der Ampel soll schon 2030 Schluss sein.

Die alte Welt der Leag wird untergehen. Das ist Nellessen bewusst, als er am Geisendorfer Berg am Rand des Tagebaus Welzow-Süd eine Stechpalme pflanzt, Baum des Jahres 2021. Sie soll Wurzeln schlagen in einem Rekultivierungsgebiet: zehn Hektar mit Wanderwegen, Wildblumen, Baumgruppen. Selbst die Hügellandschaft nebenan ist ein Werk der Leag. Aus einer industriellen Gebrauchslandschaft soll eine touristische Idylle werden. Eine schöne neue Welt.

Die Kosten des Ausstiegs

Derzeit ist die Welt aber noch ziemlich problembehaftet. In der Lausitz erfüllt der Kohleausstieg viele mit Angst. Die Leag ist ein wirtschaftliches Rückgrat der Region. In einer mit Industriejobs nicht gerade gesegneten Gegend beschäftigt sie noch mehr als 7000 Menschen, immerhin. Auch wenn das nicht mal mehr zehn Prozent der Beschäftigten sind, die im Wendejahr 1989 in der Lausitzer Braunkohleindustrie tätig waren.

Insgesamt

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