KOMMENTAR Ein Plan für den Umsturz – nicht nur in den USA

Donald Trump würde nach einem Wahlsieg nicht mehr unvorbereitet in das Präsidentenamt stolpern wie das erste Mal.
Donald Trump würde nach einem Wahlsieg nicht mehr unvorbereitet in das Präsidentenamt stolpern wie das erste Mal.

Bei einem Wahlerfolg Trumps würden wohl viele Punkte des rechten Manifests „Project 2025“ umgesetzt. In Wahrheit geht es aber nicht nur um die Vereinigten Staaten von Amerika.

Das radikale „Project 2025“ verdient alle Aufmerksamkeit, die es bekommen kann. Es liefert die Vorlage für den Umbau der USA zu einem autokratischen Staat, in dem so gut wie alle Macht in den Händen des Präsidenten liegt. Selbst wenn es sich nicht um das Wahlprogramm Donald Trumps handelt, sondern das Manifest einer rechtskonservativen Denkfabrik namens Heritage Foundation ist, gibt es doch unübersehbare Schnittmengen. Inhaltlich wie personell.

Während Donald Trump vor acht Jahren ziemlich unvorbereitet ins Präsidentenamt kam, würde er bei einem Wahlsieg dieses Mal sozusagen auf eine Gebrauchsanleitung für den reaktionären Umbau der Vereinigten Staaten zurückgreifen können. Dessen Leitidee ist ein christlicher Nationalismus – so wie ihn Ministerpräsident Viktor Orbán in Ungarn pflegt.

Eine Pflichtlektüre

Es ist es keinesfalls Alarmismus, auf das „Project 2025“ aufmerksam zu machen, das von führenden Leute der „Make America Great Again“-Bewegung unter Führung Trumps unterstützt wird. Vielmehr muss dieses Manifest Pflichtlektüre sein für alle, die sich um die Zukunft der Demokratie in den USA sorgen. Und nicht nur dort.

Sollte Trump nur die Hälfte dieser Blaupause umsetzen, würde die Welt die Vereinigten Staaten von Amerika nicht mehr wiedererkennen. Und von da aus könnten sich diese Ideen mit neuer Kraft auch in andere Länder ausbreiten.

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