Meinung Europa wird in den Nahost-Krieg gezogen

Jemen, Sanaa: Jemeniten fahren an einem riesigen Plakat mit dem Slogan: „Jetzt ist Palästina dran“ zur Unterstützung der Palästi
Jemen, Sanaa: Jemeniten fahren an einem riesigen Plakat mit dem Slogan: »Jetzt ist Palästina dran« zur Unterstützung der Palästinenser vorbei.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Europa in den Nahost-Konflikt hineingezogen wird.

Die Hisbollah im Libanon drohte bereits vor Wochen mit Angriffen auf das EU-Mitglied Zypern, und jetzt haben auch die Huthis im Jemen die Reichweite ihrer Drohnen so verbessert, dass sie die Insel im östlichen Mittelmeer treffen könnten. Mit der jüngsten Eskalation zwischen den Huthis und Israel wächst die Wahrscheinlichkeit, dass Zypern ins Fadenkreuz der jemenitischen Rebellen gerät.

Die Gefahr für Zypern ergibt sich aus der geografischen Lage der Insel wenige hundert Kilometer von Israel und Gaza entfernt. Die Regierung des EU-Staates auf der geteilten Insel arbeitete in den vergangenen Jahren eng mit Israel zusammen. Britische Kampfflugzeuge greifen von Zypern aus Stellungen der Huthis im Jemen an. Als die Zyprer dagegen auf die Straße gingen, versuchte die britische Regierung, sie mit dem Argument zu beruhigen, sie hätten von den Huthis nichts zu befürchten. Jetzt haben die Rebellen ihre Drohnen mit stärkeren Motoren ausgestattet und nehmen mehr als 2000 Kilometer entfernte Ziele ins Visier. Angriffen der Hisbollah und der Huthis wäre Zypern wehrlos ausgeliefert, denn die Inselrepublik hat keine nennenswerte Luftabwehr. Wegen des Dauerstreits mit der Türkei gehört sie nicht zur Nato, so dass sie nicht auf deren Schutz hoffen kann.

Europa ignoriert die Gefahr bislang. Dabei würde eine Feuerpause in Gaza die Huthis dazu bringen, ihre Angriffe einzustellen und auch den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah entschärfen.

x