Politik Firmensteuerdaten: Schäuble gegen völlige Transparenz

«Berlin.» Die Offenlegung von Umsätzen und Gewinnen europäischer Firmen sollte nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Grenzen haben. Die Finanzbehörden der Länder sollten zwar im Kampf gegen Steuervermeidung auf diese Daten zugreifen können, so ein Sprecher des CDU-Politikers. Schäuble lehne aber eine „Veröffentlichung für jeden“ ab. Gegen eine vollständige Offenlegung wandte sich auch die Industrieländerorganisation OECD. Die Folge wäre demnach eine Benachteiligung europäischer Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Konkurrenten könnten die veröffentlichten Daten zum eigenen Vorteil nutzen. Hintergrund der Debatte sind Fortschritte, Steuerschlupflöcher zu schließen. Dazu hatte eine Initiative Berlins zusammen mit London und Paris geführt. Dabei werden länderspezifisch Daten über die Erträge von Firmen erhoben, damit sie Gewinne nicht kleinrechnen und die Steuerschuld nicht über Grenzen verschieben können. Im Juni wurde in Paris von über 60 Ländern ein entsprechender Vertrag unterzeichnet.

x