Klimaschutz G7-Staaten wollen Windenergie massiv ausbauen

Umweltministerin Steffi Lemke spricht von einem „starken Signal“ der G7-Staaten.
Umweltministerin Steffi Lemke spricht von einem »starken Signal« der G7-Staaten.

Bei einem Treffen in Japan haben sich die G7-Staaten zu einem beschleunigten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen verpflichtet. Sie einigten sich auch darauf, bis zum Jahr 2040 die Plastikverschmutzung in ihren Ländern zu beenden.

Die Klima- und Umweltminister führender Industrienationen versprachen am Sonntag nach zweitägigen Gesprächen in der japanischen Stadt Sapporo, „den Ausstieg aus den (...) fossilen Brennstoffen zu beschleunigen, um bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen in den Energiesystemen zu erreichen“. Zu den G7 gehören neben Japan und Deutschland die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Italien. Bis 2030 sind zusätzlich rund 150 Gigawatt an Offshore-Windleistung geplant, was rechnerisch etwa der Leistung von 150 Atomkraftwerken entspricht.

Die G7-Mitglieder forderten in der Erklärung andere Staaten auf, sich der Verpflichtung anzuschließen. Allerdings setzten sie keine konkreten Fristen, die über die bereits im vergangenen Jahr vereinbarten Maßnahmen mit Ziel einer dekarbonisierten Stromversorgung bis zum Jahr 2035 hinausgehen.

Umweltminister unter Druck

Nachdem in einem UN-Klimabericht im vergangenen Monat davor gewarnt worden war, dass ohne „schnelle und weitreichende“ Maßnahmen bei der Erderwärmung die angestrebte Höchstgrenze von 1,5 Grad bereits in etwa einem Jahrzehnt erreicht werden könnte, standen die Umweltminister bei ihren Beratungen unter Druck, ehrgeizige Schritte anzukündigen.

Bei dem Treffen in Japan einigten sich die G7-Staaten auch darauf, bis zum Jahr 2040 die Plastikverschmutzung in ihren Ländern zu beenden und die in Montreal beschlossene Vereinbarung zum Schutz der Natur engagiert voranzutreiben.

Greenpeace: Einigermaßen positiver Schritt

Das Bundesumwelt- und das Bundeswirtschaftsministerium bezeichneten die Abschlusserklärung als „ein starkes Signal im Kampf gegen Artenaussterben, Plastikvermüllung und Klimakrise“. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sagte: „Die G7-Staaten tragen bei der Lösung dieser Krisen eine besondere Verantwortung, weil sie einen großen Teil des weltweiten Ressourcenverbrauchs und die damit verbundenen Schäden an Klima und Umwelt verursachen. Dieser Verantwortung, die gleichzeitig eine Verpflichtung ist, haben sich die G7-Staaten in Sapporo angenommen.“ Auch der Direktor der Internationalen Energieagentur Fatih Birol zeigte sich zufrieden. Die G7-Abschlusserklärung berücksichtige „unsere aktuellen Sorgen um die Energiesicherheit“, biete aber auch „einen Fahrplan für den Umgang mit der Klimakrise“, sagte Birol. Laut Greenpeace-Sprecher Daniel Read haben die Staaten „einen einigermaßen positiven Schritt in die richtige Richtung gemacht“. Sie hätten es jedoch versäumt, ausreichend ehrgeizige Aktionspläne zur drastischen Reduzierung der Emissionen aufzustellen.

x