Porträtiert Ketanji Brown Jackson: Erstmals schwarze Richterin am Supreme Court

Die 51-Jährige fügte schon Donald Trump eine juristische Niederlage bei.
Die 51-Jährige fügte schon Donald Trump eine juristische Niederlage bei.

US-Präsident Biden versprach, erstmals eine schwarze Frau ins Oberste Gericht zu berufen. Jetzt hat er das wahr gemacht. Der Senat bestätigt die „historische Kandidatin“ Ketanji Brown Jackson – nicht nur mit den Stimmen von Bidens Demokraten.

Ketanji Brown Jackson ist sich ihrer historischen Rolle bewusst. „Seit ich für diesen Posten nominiert wurde, habe ich so viele Botschaften und Briefe und Fotos von jungen Mädchen aus dem ganzen Land bekommen, die mir sagen, wie aufgeregt sie über diese Chance sind“, sagte die 51-Jährige kürzlich vor dem Senat. Als erste schwarze Richterin überhaupt wird Jackson in den Supreme Court einziehen.

Die derzeitige Bundesrichterin will damit mehr noch als bislang ein Vorbild für schwarze Mädchen werden, die von einer Justizkarriere träumen, und zeigen, dass im Land der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten tatsächlich auch Afroamerikanerinnen ganz nach oben gelangen können.

Der Supreme Court war da bislang alles andere als ein glänzendes Vorbild: In seiner 233-jährigen Geschichte waren von 115 Richtern 108 weiße Männer. Zwei schwarze Männer schafften es bislang an den mächtigen Supreme Court, eine schwarze Frau dagegen noch nie.

Auch drei Republikaner stimmen zu

Bis jetzt. Der US-Senat bestätigte am Donnerstag die von Präsident Joe Biden nominierte Nachfolgerin des in den Ruhestand gehenden liberalen Verfassungsrichters Stephen Breyer. Neben allen Senatoren von Bidens Demokraten stimmten auch drei Senatorinnen und Senatoren der oppositionellen Republikaner für Jackson.

Die Berufung an den neunköpfigen Supreme Court ist der Höhepunkt einer glänzenden Karriere. Die in Washington geborene und in Miami aufgewachsene Jackson kam schon als Kind mit Rechtsfragen in Berührung, als ihr Vater – ein Lehrer – ein Jura-Studium aufsattelte und am Küchentisch paukte. Die Eltern waren in der Zeit der Rassentrennung im Süden der USA aufgewachsen.

Trump Niederlage beigebracht

Nach ihrem Jura-Studium in Harvard arbeitete Jackson als Assistentin Stephen Breyers – eben jenes Richters, den sie nun im Supreme Court beerben wird. Später arbeitete sie eine Zeit lang als Pflichtverteidigerin und vertrat damit Mandanten, die sich keinen Anwalt leisten können. Darunter waren auch Insassen des berüchtigten Gefangenenlagers Guantanamo.

2013 wurde Jackson Bundesrichterin. Ihr vermutlich bekanntestes Urteil fällte sie 2019, als sie dem damaligen Präsidenten Donald Trump eine juristische Niederlage zufügte: Sie urteilte, dass ranghohe Regierungsmitarbeiter parlamentarischen Zwangsvorladungen nachkommen müssen, was Trump verhindern wollte. „Präsidenten sind keine Könige“, schrieb Jackson in ihrer Urteilsbegründung. 2021 wurde die Richterin dann an das Bundesberufungsgericht in Washington berufen.

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