Meinung Kriminalität und Ausländer: Ein plumper Vorstoß

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai.

Der FDP-Generalsekretär sorgt sich vorgeblich um die Sicherheit im Land, bedient beim Thema Kriminalität und Ausländer aber nur Ressentiments.

Schwer zu sagen, was FDP-Generalsekretär Djir-Sarai mit seinem Vorstoß zur grundsätzlichen Nennung der Nationalität von Straftätern genau will, aber das ist bei populistischen Forderungen meistens so. Es hat sich doch angesichts der allgemeinen Aufgeregtheit längst die Praxis bei Polizei und in den Medien eingebürgert, dass bei Vorfällen von gewisser Relevanz mitgeteilt wird, woher Verdächtige kommen.

Ein Blick in die offizielle Kriminalstatistik hilft ebenfalls: Dort wird explizit aufgeführt, ob deutsche oder nicht-deutsche Tatverdächtige ermittelt wurden. Darüber hinaus gibt es diverse tiefergehende Auswertungen zum Beispiel über Vergehen speziell von Flüchtlingen.

Herkunft hat kaum Aussagekraft

Diskutiert wird auch immer wieder aufs Neue über sogenannte Ausländerkriminalität. Experten verweisen dann regelmäßig darauf, dass die Herkunft als Erklärungsansatz von geringer Aussagekraft ist. Ganz abgesehen davon, dass trennscharfe Abgrenzungen in einer Einwanderungsgesellschaft schwierig sind. Egal, es geht in dieser sich ewig im Kreis drehenden Debatte selten um Lösungsvorschläge, sondern oft nur darum, Vorurteile zu pflegen.

Und damit zurück zu Djir-Sarai, der irgendwie „Transparenz“ und einen „objektiveren Blick“ vermisst. Er wird hoffentlich nicht einer Partei vom rechten Rand nacheifern wollen, der einmal ausführliche Angaben zur Nationalität von Messerangreifern im Saarland nicht ausreichten. Da waren nämlich – wohl entgegen den Erwartungen – deutsche Staatsbürger deutlich in der Überzahl. Also wurde zusätzlich nachgeforscht, ob diese Täter auch „echte“ deutsche Vornamen haben. An der Populismus-Schraube lässt sich halt immer noch ein Stück weiter drehen.

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