Coronavirus Lockdown wird wohl um Wochen verlängert
Ministerpräsidenten verschiedener Parteien machten am Wochenende deutlich, dass sie keine Grundlage für größere Lockerungen sehen. Der Mitte Dezember in Kraft getretene harte Lockdown, der unter anderem die Schließung weiter Teile des Einzelhandels und das Aussetzen des Präsenzunterrichts in Schulen umfasst, gilt noch bis zum 10. Januar.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte in einer Schaltkonferenz der Länder-Regierungschefs am Samstag eine Lockdown-Verlängerung um weitere drei Wochen bis Ende Januar. Auch andere stark von Corona betroffene Bundesländer plädierten in der Telefonkonferenz für eine Verlängerung bis Monatsende, während weniger betroffene Länder einer neuen Entscheidung schon nach zwei Wochen zuneigten.
Dreyer: Können keine Lockerungen vornehmen
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erklärte am Sonntag, das Personal in Kliniken und Gesundheitsämtern arbeite „seit Monaten am Limit“, und die Auswirkungen von Weihnachten und Silvester auf die Infektionslage würden frühestens in einer Woche sichtbar. „Wir können daher noch keine Lockerungen vornehmen“, urteilte die Ministerpräsidentin.
Offen ist, was mit Schulen und Kitas passiert. Hier könnten die Länder nach den Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel am Dienstag unterschiedliche Linien fahren. Die Kultusminister der Länder beraten bereits am Montag über die Lage.
Wie das Robert-Koch-Institut am Sonntagmorgen mitteilte, meldeten die Gesundheitsämter am Vortag 10.315 weitere Ansteckungsfälle. Zudem wurden 312 Tote gezählt. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Sonntag 139,6.