Corona Minister Heil: Homeoffice-Pflicht soll wieder gelten

Wo es geht, zu Hause arbeiten: Was im Lockdown bereits galt, soll nun wieder kommen.
Wo es geht, zu Hause arbeiten: Was im Lockdown bereits galt, soll nun wieder kommen.

Vor dem Bund-Länder-Gipfel am Donnerstag gibt es eine Fülle von Forderungen, schneller zu handeln, um die neue Covid-19-Welle zu brechen. Intensivmediziner setzen darauf, die Booster-Impfungen stark zu beschleunigen.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will einem Bericht zufolge die Homeoffice-Pflicht für Arbeitnehmer wieder einführen. Das gehe aus einem Gesetzentwurf vor, berichtete die „Bild am Sonntag“. Darin heiße es: „Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in deren Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Die Beschäftigten haben dieses Angebot anzunehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen.“

Zurück ins Homeoffice? Für Bürotätigkeiten kann bald wieder eine Pflicht gelten, um die vierte Welle zu durchbrechen.
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Ampel-Fraktionen wollen Homeoffice-Pflicht wieder einführen

Laut „Tagesspiegel“ (Sonntag online) sind weitere Verschärfungen geplant, darunter die Option auf eine 2G-Plus-Regelung, also der Zutritt zu bestimmten Veranstaltungen für Geimpfte oder Genesene nur noch mit einem zusätzlichen negativen Testnachweis.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) von Samstag auf Sonntag binnen eines Tages 33.498 Corona-Neuinfektionen. Damit seien seit Beginn der Pandemie 5.021.469 Ansteckungen erfasst worden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner stieg auf 289,0.

Kretschmer: Schlimmste Welle bisher

„Die Lage in Deutschland hat eine äußerste Dramatik“, warnte Grünen-Chef Robert Habeck. „Die Welle, die wir vor uns haben, wird alle bisherigen Wellen in den Schatten stellen“, befand Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). „Ich habe mir noch nie in der Pandemie so große Sorgen gemacht wie jetzt“, sagte die Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna.

Christian Karagiannidis, Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), rechnet damit, dass die Schwelle von 3000 Covid-Patienten auf Intensivstationen in den kommenden zwei bis drei Tagen erreicht werde. Innerhalb von zwei Wochen stieg die Anzahl zuletzt um rund 1000. Karagiannidis hofft auf eine Entlastung durch Auffrisch-Impfungen gegen das Coronavirus. Diese müssten „mit einem Turbo“ eingeleitet werden „und nicht mit der Geschwindigkeit, mit der wir es bisher machen“.

Auch bei 2G mit Maske

Bund und Länder wollen am kommenden Donnerstag über die Corona-Lage beraten. Am 25. November könnte die epidemische Lage nationaler Tragweite auslaufen, wenn der Bundestag sie nicht erneut feststellt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte an, dass bald auch bei 2G-Situationen eine Maske zu tragen sei.

Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag geht gerichtlich gegen die neue Corona-Schutzverordnung vor. Die Abgeordneten wollen vom Verfassungsgerichtshof die 2G-Regel überprüfen lassen, wie die Fraktion am Sonntag mitteilte. Sachsen hatte am 7. November als erstes Bundesland die 2G-Regel in weiten Teilen des öffentlichen Lebens eingeführt. „Die 2-G-Regel läuft auf einen Impfzwang hinaus. Dieser Impfzwang ist verfassungswidrig“, sagte Fraktionschef Jörg Urban. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hingegen erneuerte seine Forderung, 2G bundesweit einzuführen. „Die Zeit läuft uns davon“, so der CDU-Politiker.

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