Bildung Neues Programm gestartet: 20 Milliarden Euro für Schulen

Auch sie soll von dem neuen Programm profitieren: die in die Schlagzeilen geratene Gräfenauschule im Ludwigshafener Hemshof.
Auch sie soll von dem neuen Programm profitieren: die in die Schlagzeilen geratene Gräfenauschule im Ludwigshafener Hemshof.

Als Mittel gegen die Bildungskrise ist das sogenannte Startchancen-Programm zur Förderung Tausender Schulen bundesweit zum 1. August angelaufen.

Das wichtigste bildungspolitische Vorhaben der Ampel sieht vor, dass bundesweit zunächst gut 2100 und später bis zu 4000 Schulen in sozial schwierigen Lagen eine spezielle Förderung bekommen. Die Maßnahmen greifen nach den Sommerferien mit Beginn des neuen Schuljahres.

In der Pfalz bekommen knapp 70 Schulen Mittel aus dem neuen Programm. In Rheinland-Pfalz beginnt die Schule nach den Sommerferien am 26. August wieder.

Über die kommenden zehn Jahre wollen Bund und Länder für das Programm 20 Milliarden Euro bereitstellen. Die Förderung soll zu 60 Prozent an Grundschulen gehen, da sich in Bildungsstudien bei Schülerinnen und Schülern zunehmende Schwächen beim Lesen, Schreiben und Rechnen gezeigt hatten. Das Startchancen-Programm sei das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Unter den ersten geförderten 2125 Schulen seien 1389 Grundschulen.

Mehr Chancengerechtigkeit das Ziel

Der Vorsitzende des Bundestagsbildungsausschusses, Kai Gehring (Grüne), sprach von einem „Gamechanger für mehr Chancengerechtigkeit“. Angesichts eingetrübter Ergebnisse bei Bildungsstudien könne das Förderprogramm ein Jahrzehnt für bessere Bildungschancen einläuten. „Künftig lernen eine Million Kinder und Jugendliche in benachteiligten Quartieren in Startchancen-Schulen und werden auf ihrem Bildungsweg gezielter und chancengerechter unterstützt.“

4000 Schulen – damit wird etwa jede zehnte Schule des Landes gefördert. Die konkrete Auswahl treffen die Bundesländer. Ausschlaggebend sind vor allem der Anteil ärmerer Kinder und Jugendlicher und der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund. Das Geld ist für Baumaßnahmen gedacht, jedoch nicht für ohnehin notwendige Turnhallen- oder Toiletten-Sanierungen, sondern für Lernlabore, Multifunktionsräume, Werkstätten, Ateliers oder für Sport- und Erholungsangebote im Außenbereich.

Die Startchancen-Milliarden sollen außerdem in zusätzliches Personal wie Sozialarbeiter investiert werden, und die Schulen bekommen ein Budget zur freien Verwendung. Das ehrgeizige Ziel: Bis zum Ende der Programmlaufzeit 2034 soll die Anzahl der Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, an den Startchancen-Schulen halbiert werden.

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