Kommentar Notwendige Hilfe aus Europa für Nahost

Sie sind die Leidtragenden: Zivilisten im Gazastreifen.
Sie sind die Leidtragenden: Zivilisten im Gazastreifen.

Die Europäische Union kann nicht tatenlos zusehen, wie die Nachbarregion in eine humanitäre Katastrophe stürzt.

Beim Thema Nahost gibt es in Europa so viele verschiedene politische und diplomatische Positionen wie die EU an Mitgliedstaaten zählt. Zu kompliziert ist die Situation vor Ort – und zu vielschichtig ist das Verhältnis der einzelnen Länder der Europäischen Union zu Israel. Über Jahrzehnte fiel das kaum ins Gewicht, doch nach dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel traten die Gräben für jeden sichtbar zu Tage, weil sich die Regierungen deutlich positionieren mussten.

Entgegen allen Meinungsverschiedenheiten sind sich die EU-Staaten allerdings darin einig, dass die Hilfe für die notleidende palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen fortgeführt werden muss. Das ist gut, denn die Union kann nicht tatenlos zusehen, wenn eine Region in ihrer Nachbarschaft auf eine humanitäre Katastrophe zusteuert. Das muss auch der israelischen Regierung deutlich gemacht werden, die den Militäreinsatz gegen die Hamas unbeirrt fortführt.

Nicht die Augen verschließen

Aus diesem Grund ist es richtig, dass auch die Bundesregierung zwar feinddosiert, aber deutlich Kritik am Vorgehen der israelischen Armee übt. Für Deutschland ist die Sicherheit Israels eine Staatsangelegenheit – das heißt allerdings nicht, dass die Augen angesichts des menschlichen Elends im Gazastreifen verschlossen werden dürfen.

Ob die Mahnungen in Israel auf fruchtbaren Boden fallen, ist im Moment allerdings fraglich. Nach der erfolgreichen Befreiung zweier Geiseln aus den Händen der Terroristen scheint die israelische Regierung entschlossener denn je, die Hamas auszulöschen.

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