Meinung Personalmangel bei der Bundeswehr: Die Truppe braucht Stärke

Deutschland braucht Männer und Frauen, die bereit sind, ihr Land zu verteidigen – auch unter Einsatz ihres Lebens.
Deutschland braucht Männer und Frauen, die bereit sind, ihr Land zu verteidigen – auch unter Einsatz ihres Lebens.

Der Bundeswehr fehlen zu viele Soldaten. Das schränkt die Verteidigungsfähigkeit ein. Doch die brauchen wir dringend.

Für die Bundeswehr und für Deutschland ist es eine gute Nachricht: Deutlich mehr Bewerber interessieren sich für einen Dienst an der Waffe. Hier wird ein wunder Punkt berührt: Die deutschen Streitkräfte haben dramatisch zu wenig Personal.

Das zeigt sich einmal daran, dass die Bundeswehr seit Jahren ihr Ziel verfehlt, deutlich mehr Soldatinnen und Soldaten zu gewinnen. Noch im Frühjahr 2023 zählte die Truppe mehr als 183.000 Uniformierte. Der letzte greifbare offizielle Personalstand stammt aus dem April dieses Jahres und liegt mit 180.517 Soldaten wieder deutlich niedriger. Die Truppenstärke legt also nicht wie angestrebt zu, sondern im Gegenteil: Die Bundeswehr verliert Personal. Noch eindringlicher zeigt sich die Lage, wenn man die Sollstärke für die Truppe betrachtet. Die Wehrbeauftragte Eva Högl nennt hier 203.000 Soldaten, die bis 2031 erreicht werden sollen. Militärexperten und auch der Reservistenverband gehen davon aus: Das ist zu spät und es braucht wesentlich mehr Personal, damit die Bundeswehr ihren Verteidigungsauftrag voll erfüllen kann.

Deutschland, die EU und die Nato sehen sich mit dem neoimperialen Aggressor Russland konfrontiert, der ein Land in Europa mit Krieg überzieht und langfristig auf Kriegswirtschaft umgestellt hat. Ihn muss die Nato glaubhaft abschrecken, sonst werden weitere Angriffe wahrscheinlich. Dazu gehört, die eigenen Streitkräfte nicht nur adäquat auszurüsten, sondern noch viel dringender die notwendige Truppenstärke überhaupt zu erreichen. Auch hier ist die Bundeswehr nur bedingt abwehrbereit.

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